Schwierige Geschichten im Ohr ‒
Raumwandler
Mein hilfloses Schweigen im Raum der schemenhaften
Wände, mein Denken zwischen Bildschirmen eingesperrt. Nachgeburten von
Ereignissen, Stimmungen füllen den Raum mit abgelegt geglaubten Momenten.
Geschichten kriechen in meinen Kopf.
Unterwegs in Magdeburg ‒ in der Remtergasse hinter dem Dom ‒ stelle ich mir vor, dass dieser Raum schon vor 500 Jahren so ausgesehen haben könnte. Hat alles überstanden. Der Knopf im Ohr serviert mir anlässlich „100 Jahren öffentlicher Rundfunk“ ein Feature mit O-Tönen aus ikonografischen Radiosendungen.
Bericht aus dem Elbe-Saale-Camp
Am 25. Juli war ich im Elbe-Saale-Camp (www.elbe-saale-camp.de) bei Barby zu einem Vortrag und einer Diskussion eingeladen. Thema: Intel. Die Wasserfrage stand hier selbstverständlich im Mittelpunkt. Ich las einige Passagen aus dem Blog vom März 2023. Ich berichtete von meinem Gespräch mit dem Wasserwissenschaftler Dr. Karsten Rinke vom Helmholtz-Institut und meiner ausführlichen Exkursion mit dem Börde-Landwirt Jörg Claus. Für mich blieben damals in Wasserangelegenheiten Fragen offen, denn solange aus den noch ausstehenden Genehmigungsunterlagen nicht deutlich wird, wie viel Intel-Wasser tatsächlich benötigt wird und wie dieser Bedarf gedeckt werden soll, kann man keine Bewertung vornehmen.
Bei der anschließenden Diskussion im
Camp blieben die Zuhörer skeptisch, weil in der Vergangenheit beim Widerstand
gegen den Elbe- und Saaleausbau die Informationslage immer „schwierig“ war.
Einige Teilnehmer waren konträrer Meinung zu den Stimmen meiner Quellen,
nämlich, dass die Intel-Wasserversorgung umweltverträglich und mengenmäßig zu
schaffen sei. Ich war nicht in der Lage, hier zu bewerten. War das für die
Camp-Teilnehmer enttäuschend?
Zeitenwandler
Nun wieder O-Töne im Ohr: Absturz des
Luftschiffes „Hindenburg“ 1937, der Reporter weint. Die martialische Stimme des
Senders Gleiwitz 1939, der Krieg beginnt, endet mit: „… hier ist der
Reichssender Flensburg. Deutsche Männer und Frauen …“ Der 17. Juni. Dann: „I
have a dream“, Panzerketten-Albtraum 68 in Prag. Die verhaltene, leise
Reporterstimme beim Kniefall von Willi Brandt, „Grândola, Vila Morena“ zum
Mitsingen, Embedded Journalism – live aus dem Panzer im Irak.
Vergangenheit. Jetzt wird mein Raum von Geschichten
belagert, auf überdimensionalen Monitorwänden. Links die „Tageschau“: Ein
großer starker Mann, Israeli, dreht sich weg bei der Schilderung der Entführung
seiner beiden Töchter, seine Stimme bricht, er weint vor der Kamera, Stolz
verrichtet nichts.
Rechts, der andere Krieg auf Facebook! Talkshow-Generäle verrechnen Geländegewinne mit Menschenverlusten in der Ukraine. Lassen mich über die „nur“ 36 Toten beim Zeppelinabsturz der „Hindenburg“ lächeln. Fängt so Relativierung an?
Die Videowand hinter mir mit Szenen von Dürren und
Fluten, Stürmen und Fluchten. Eine Katastrophenschutzübungsszenariumsreportage
aus Paris: Mit Wortmonstern gegen künftige 50-Grad-Sommerhitze-Ungeheuer.
„Chip, Chip Hurra“
„Chip, Chip Hurra: Geht im Osten jetzt
die Sonne auf?“ ‒ der Titel einer Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung am
19. September 2023 in der Magdeburger Universitätsbibliothek ( Chip, Chip
Hurra: Geht im Osten jetzt die Sonne auf? - Rosa-Luxemburg-Stiftung
(rosalux.de), an der ich als Zuhörer teilgenommen habe. Der Veranstaltungsraum
war mit ca. 60 Teilnehmern sehr gut gefüllt, die Stühle reichten nicht. Auf dem
Podium neben dem Moderator zwei Wirtschaftswissenschaftler und ein politisch
engagierter Student. Einig war man sich darin, dass die Intel-Ansiedlung
wirtschaftlich für Magdeburg und Sachsen-Anhalt positive Effekte erzeugen wird.
Der Leipziger Humangeograph und
ausgewiesene Spezialist für die ostdeutsche Wirtschaft, Dominik Intelmann, –
ja, so heißt er wirklich – sah weiter die Gefahr, dass es den ostdeutschen
Menschen wie nach der Wende nicht gelingen werde, angemessenes Vermögen zu
bilden. Ursache dafür sei – vereinfacht ausgedrückt – dass bei der
Wiedervereinigung das Volksvermögen nicht in ostdeutsche Erbschaften umgemünzt
wurde und noch heute die Einkommen niedriger als in den alten Bundesländern
sind, in denen zusätzlich noch potente Erbschaften die Regel waren und sind.
Das wäre auch der Grund dafür, dass es immer noch einen erheblichen
Finanztransfer von den alten in die neuen Bundesländer gibt. Der Humangeograph
schätzte es wohl so ein, dass sich durch die Intel-Ansiedlung grundsätzlich
nicht viel daran ändern würde.
Prof. Dr. Andreas Knabe, Volkswirtschaftler von der Uni Magdeburg, stimmte zum Teil zu, aber aus Deutschland- und Europasicht wäre es fraglich, ob die Subventionen nicht mittel- und langfristig für die Entwicklung anderer, neuer Technologien sinnvoller seien. Die Subventionen, die über Steuern von uns allen gezahlt werden, könnten nur einmal ausgegeben werden. Die anschließende Diskussion war rege, indem das Für und Wider der Intel-Ansiedlung diskutiert wurde. Skepsis war im Raum bei den Zuschauern, keine Hipp-Hipp-Hurra-Stimmung. Am Ende ging es auch um die Wasser- und Bodenfrage sowohl aus Umweltsicht als auch um den kapitalistischen Umgang mit volkswirtschaftlichen Ressourcen als Produktionsmitteln.
Under pressure ‒ Unter Druck
Ein großer Bildschirm über mir, er senkt sich langsam,
schiebt sich zwischen die Wände, Populistenfratzen schauen auf mich herab, ich
ducke mich, der Bildschirm senkt sich langsam weiter wie in einer
Schrottpresse, immer tiefer, ich probiere noch ein Tänzchen auf dem
Vulkangestein.
Cliffhanger, der Vorhang fällt noch nicht endgültig.
Pause. Ich bleibe. Der Vorhang hebt sich. Ich liege zwischen den Monitorwänden,
das Stück heißt „Eindimensionales Plattmachen“, die Presse senkt sich weiter.
Die Welt verbrennt in mir, zündelt am Schreibbegehren, an der Lust, klein, klein über andere Räume zu schreiben. Was ist das für eine Zeit, in der ein Blog über die Intel-Ansiedlung zugleich ein Schweigen über so viele … Das habe ich mir fein ausgedacht, oder? Ein Schmuckspruch, geklopft außerhalb der Hörweite des Kanonendonners, nicht in Reichweite der Marschflugkörper.
Zitate aus
Internet-Artikeln im Oktober 2023 zur Situation von Intel in Israel:
Aus US-News/Reuters
9. Oktober 2023 Google-Übersetzung
ins Deutsche:
Ein Sprecher des Chipherstellers Intel, Israels größtem privaten
Arbeitgeber und Exporteur, sagte, das Unternehmen beobachte „die Situation in
Israel genau und ergreift Schritte, um unsere Arbeiter zu schützen und zu
unterstützen".
Der Sprecher lehnte es ab, zu sagen, ob die Chipproduktion von der
Situation betroffen ist. Der Aktienkurs von Intel fiel am Montag um0,5% https://www.usnews.com/news/technology/articles/2023-10-09/israels-tech-sector-could-face-disruptions-after-attacks-investors
Aus eps-news
11. Oktober 2023 - Google-Übersetzung ins Deutsche:
Krieg in Israel wirkt sich auf die Elektronik-Lieferkette aus
„Unsere Absicht, die Produktionskapazitäten in Israel zu erweitern, wird
von unserem Engagement angetrieben, den zukünftigen Produktionsanforderungen
gerecht zu werden. Wir schätzen die anhaltende Unterstützung der israelischen
Regierung", sagte Intel in einer Erklärung.
Da sich die Fabriken relativ nah am Konfliktgebiet befinden, gibt es
Bedenken hinsichtlich der Sicherheit dieser Einrichtungen und ihrer
Mitarbeiter. Wie andere Unternehmen beobachtet auch Intel die Situation genau
und ergreift Maßnahmen, um die Sicherheit und Unterstützung seiner Mitarbeiter
zu gewährleisten.
„Wir beobachten die Situation in Israel genau und ergreifen Maßnahmen, um
unsere Mitarbeiter zu schützen und zu unterstützen", sagte ein
Intel-Sprecher am Montag.
https://epsnews.com/2023/10/11/war-in-israel-to-impact-electronics-supply-chain/
Aus circut digest
17. Oktober 2023 Google-Übersetzung ins
Deutsche
Wie sich Israels Streit mit der Hamas negativ
auf die globale Halbleiterindustrie auswirkt (Circuitdigest.com)
Intel verfügt über fünf große Standorte, die
12.800 Menschen beschäftigen, und die Arbeit umfasst KI und autonome Fahrzeuge.
Haifa hat einen Anteil am Server- und PC-Markt des Unternehmens. Neben Haifa
ist Kiryat Ghat ein weiterer wichtiger Standort für die Chipproduktion. Der
Punkt ist nun, welche negativen Auswirkungen die geopolitischen
Auseinandersetzungen auf die Halbleiterindustrie haben. Ein Ingenieur von
Nvidia wurde von den Militanten entführt und später musste das Unternehmen
seine KI-Konferenz absagen, die für den 15. Oktober geplant war.
Vorwort zum Quartalsbericht (30.9.23) vom Intel CEO Pat Gelsinger vom 26.
Oktober 2023
CEO/CFO
Earnings Call Comments (pdf)
• Bevor wir beginnen, sind wir angesichts unserer bedeutenden und
mittlerweile fast 50-jährigen Präsenz in Israel zutiefst betrübt über die
jüngsten Angriffe und ihre Auswirkungen auf die Region.
Unsere höchste Priorität ist die Sicherheit und das Wohlergehen unserer
Menschen in Israel und ihrer Familien, aber ich möchte auch die
Widerstandsfähigkeit unserer Teams anerkennen, die unseren Betrieb am Laufen
gehalten und die Erweiterung unserer Fabrik vorangetrieben haben.
Unsere Gedanken sind bei allen, die vom Krieg betroffen sind, und ich bete
für eine baldige Rückkehr zum Frieden.
Der
Wandel – In schwierigen Zeiten
Intel
arbeitet jetzt schon in Israel mit viermal so vielen Bediensteten, wie
voraussichtlich in der ersten Phase in Magdeburg arbeiten werden. Das ist
Intels größter und wichtigster Standort für Entwicklung und Produktion
außerhalb der USA, wo in den nächsten Jahren weitere 25 Milliarden Dollar
investiert werden sollten, fast so viel wie in Magdeburg. Oder war diese
Israel-Investition schon vor einigen Monaten ganz oder teilweise abgesagt?
(„Volksstimme“ vom 28.1.2023: „Intel rutscht in die Verlustzone“, heißt es da.
Der letzte Quartalsbericht bis September 2023 zeigt wieder deutliche
Gewinnzahlen bei zurückgehenden Umsätzen.)
Die Tagung
Mitte September 2023 saß ich im weiten, gut besetzten Rund des Auditoriums der „Tagung Siedlungsabfallwirtschaft Magdeburg“, kurz TASIMA (www.h2.de/tasima), der Hochschule Magdeburg-Stendal. Zwei Tage auf dem Campus am Herrenkrug wollte ich mir gönnen, um wie in alten Zeiten an einer Art Symposium teilzunehmen. Außerdem war ein interessanter Intel-Kongressbeitrag angekündigt.
Am Vormittag des ersten Tages waren
zwei ernüchternde Vorträge zu verkraften. Nach den Grußworten folgte eine
ZOOM-Übertragung aus Berlin vor schmucklosem Bürohintergrund, Frau Dr. Susanne
Lottermoser, Ministerialdirektorin im Bundesministerium für Wissenschaft,
Energie, Klimaschutz und Umwelt. Der harmlos klingende Titel: „Aktuelle
Entwicklungen in der Kreislaufwirtschaft“.
Der zweite Vortrag „Die
Umweltbelastung mit Chemikalien und ihre planetaren Grenzen“ von Prof. Dr.
Werner Brack vom Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ) war
noch niederschmetternder. Der lockerere Vortragstil und dass der Professor mich
irgendwie an Otto von Guericke erinnerte, standen im Kontrast zu seinen harten
Fakten: Global 10 Millionen Tote pro Jahr durch Umweltverschmutzung,
Auslöschung von Tierpopulationen durch Anreicherung von PCBs (polychlorierte
Biphenyle) in Nahrungsketten. Ich verstand nicht, was PFAS (Per- und
polyfluorierte Alkylverbindungen) sind, aber dass es eine europäische
Initiative gibt, 10.000 PFAS-Varianten als so genannte resistente
Ewigkeitschemikalien zu verbieten. Mikroplastik im Meer, Sonnenschutzmittel
lassen Korallen absterben, Reifenabrieb setzt Antioxidationsmittel frei,
Pestizideinsatz bewirkt … Stopp, Stopp … die planetaren Grenzen sind
überschritten! Keine Neuigkeit. Genug! Ich bekomme den Vortrag als
Tagungsdokumentation nach Hause geschickt, da kann ich alles schwarz auf weiß nachlesen.
Ich erinnerte mich an meinen Besuch im
Halbleiter-Reinraumlabor der Uni-Magdeburg (Artikel über Partikel in meinem
September-2023-Blog), wo ich gelernt habe, dass auch bei der Chipherstellung
mit vielen chemischen Substanzen gearbeitet wird. Ich lese in anderen Quellen
nach, dass der PFAS-Einsatz in der Halbleitertechnologie üblich, ja unabdingbar
ist. Wie muss die PFAS-Problematik in Bezug auf die Intel-Ansiedlung
eingeordnet werden?
Beim Mittagessen und bei Gesprächen mit einigen TASIMA-Protagonisten und Protagonistinnen versuchte ich mich wieder aufzubauen. Eine Aufhellung der Stimmung durch erhöhte Nahrungsaufnahme war nicht möglich, da die Speisen so knapp bemessen waren, dass das Büfett schnell restlos abgeräumt war. Auf diese Weise wanderten keine Speisereste in den Abfall, wie sich das für eine nachhaltige Veranstaltung gehört. Gut, dass ich mir schon im September Spekulatius als Notration gekauft hatte.
Der Vortrag
Die nächste Vortragende war Anneclaire Mohr von der Intel Deutschland GmbH, München. Ein Vortrag in Englisch und ein erfrischender Kontrast zum Vormittagsprogramm: Aufgeräumte professionelle Folien, 1-A-Corporate Design mit Intel-Blau in Himmelblau, Natur-Hochglanzhintergrundbilder, positive Perspektiven und Erfolgsmeldungen in Sachen Energieeinsparung, CO₂- und Abfallreduzierungen bis fast auf „Zero“, sehr hohe Anteile regenerativer Energie, Milliarden Dollar Investitionen in Wasser- und Kreislaufwirtschaft. Was noch nicht als absolutes Ergebnis erreicht war, soll bis 2030, spätestens 2040 erledigt sein. Es war ein allgemeiner Überblick über alle Intel-Einrichtungen an 13 Standorten, auch in Israel, einschließlich der gerade geplanten oder im Bau befindlichen neuen Werke in Ohio, Polen und Magdeburg. Aber keine Details zu Magdeburg. Nichts zum Wasserverbrauch auf dem Eulenberg, zum Bördeboden und nichts zur Abwasserableitung und zu dem lokalen Energiethema. Auch nichts zur aktuellen Branchendiskussion, inwieweit ein europäisches PFAS-Verbot den Chips-Act gefährden könnte.
In der abschließenden Diskussion gab
es so gut wie keine Fragen. Warum wurde nicht wie bei den anderen Beiträgen
fachlich nachgefasst? Weil im Plenum fast nur ausgewiesene Umwelt-, Energie-,
Wasser- und Abfallfachleute saßen? Vielleicht, weil die Rednerin juristische
Fachfrau ist, zuständig bei Intel für Umweltrecht und globale
Regierungsangelegenheiten? Oder enthielten die seit Anfang 2023 erschienenen
über 300 Volksstimme-Artikel mehr Informationen für die Fachleute als der
Intel-Präsentation zu entnehmen waren?
Den Power-Point-Vortrag, der wohl für Magdeburg etwas angepasst worden war, habe in ähnlicher Form vom November 2022 auch im Internet gefunden.
https://www.semi.org/sites/semi.org/files/2022-11/03_AnneclaireMohr_Intel.pdf.
Ich hatte mehr erwartet.
Bei der anschließenden
Podiumsdiskussion spielte Intel keine Rolle mehr. Es wurden die neuen und
geplanten Gesetze im Bereich der Recyclingwirtschaft und Energieversorgung
diskutiert. Von mehreren Protagonisten auf dem Podium wurde bedauert, dass man wegen
der sich ständig ändernden Gesetzeslage kaum mehr als ein Jahr
Planungssicherheit hätte, obwohl für große Investitionen ein Zeithorizont von
fünf bis zehn Jahren notwendig sei.
Der Moderator parierte die Frage mit
dem Hinweis, dass man beim nächsten TASIMA-Kongress in einem Jahr darauf
eingehen wolle, dann wisse man mehr, nach der TASIMA sei vor der TASIMA. Ich
war ernüchtert. War doch schon Monate vor diesem Termin in der Presse die
TASIMA-Beteiligung von Intel hervorgehoben worden. Also diesbezüglich: Außer
Spesen nichts gewesen.
Der Kongressabend im OLI-Kino war
dennoch interessant. Neben vielen Netzwerkkontakten wurde auch ein Blick in die
Kinozeit der 70er-Jahre mit Ausschnitten aus der DDR-Kino-Wochenschau „Der
Augenzeuge“ geboten. Internationale Vertreter oder Vertreterinnen von Intel
waren meines Wissens nicht anwesend. Vielleicht ganz gut, denn der eine oder
andere stramme sozialistische Kommentar zur Wachsamkeit gegenüber dem westlichen
Klassenfeind aus dem „Augenzeugen“ hätte vielleicht bei ihnen Irritationen
ausgelöst.
Das Büfett war diesmal viel zu üppig, so dass einiges davon bestimmt als Schweinefutter in die Kreislaufwirtschaft ging. So liegt es vielleicht beim nächsten TASIMA-Kongress wieder als Schnitzel auf dem Teller.
Kein Raum für die Relativierung schwieriger Geschichten
Immer noch der Knopf im Ohr, Robert Habeck redet. Deutlich, scharf, pointiert: Trotz der Straßengeräusche dringen seine Sätze ein und haken sich fest:
Jüdische
Kinder hätten Angst, zur Schule zu gehen –
heute, hier in Deutschland: 80 Jahre nach dem Holocaust! Darum sei
Staatsräson keine Leerformel. Das Existenzrecht Israels dürfe nicht relativiert werden. Er setze sich
dafür ein, dass Wasser, Medikamente, Hilfsgüter nach Gaza kommen. Israel müsse
sich an das Völkerrecht halten. Das „Beide-Seiten-Argument“
führe aber in die Irre. Die Hoffnung auf Frieden dürfe nicht aufgegeben werden.
Aber auch die Palästinenser hätten das Recht auf einen eigenen Staat. Jedes
tote Kind ist eines zu viel. Antisemitismus dürfe nicht gerechtfertigt werden …
Das wisse Deutschland.
Ich
gehe nach Hause und werde, ohne Nebengeräusche, Habecks Rede noch einmal
anhören:
https://youtu.be/-JfiOOuXG2Y?si=bedTYNri_PJUk3dC