„Ja, mach nur einen Plan!
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch ’nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht.“
(aus der „Ballade von der Unzulänglichkeit
menschlichen Planens“ von Bert Brecht)
Wie
angekündigt, war es meine Absicht, im November Stimmen aus den Magdeburger Nachbargemeinden
zur Intel-Ansiedlung zu sammeln und wiederzugeben.
Hier ist der Link zu der interessanten Strategie:
231112_GHB_AnpStrat_2023_final.pdf (hoheboerde.de)
Schwierige
Koordination
Dass die Zusammenarbeit der Stadt Magdeburg mit den beiden unmittelbar betroffenen Gemeinden Sülzetal und Wanzleben nicht reibungslos war und ist, wurde deutlich, als der ehemalige Oberbürgermeister Magdeburgs und bis neulich Berater der Stadt in Sachen Intel im September 2023 die „Brocken hinwarf“. Im November nahm das Land Sachsen-Anhalt die Zügel in die Hand, um für das Ansiedlungsgebiet des High-Tech-Parks die Verantwortung zu erlangen und um die Erschließung, die Grundstückskäufe etc., für 250 Millionen Euro zu bewerkstelligen. So bleibt Magdeburg beim High-Tech-Park weitgehend in der Zuschauerrolle. Umso interessanter also könnte demnächst das Gespräch mit dem Bürgermeister von Sülzetal werden.
Ruhe im
oder vor dem Sturm?
Vielleicht
wurde es auch aus diesen Gründen von Oktober bis Mitte November ziemlich ruhig
um die Intel-Ansiedlung, nimmt man die Anzahl der „Volksstimme“-Artikel zu dem
Thema als Maßstab.
Das wäre
vielleicht so weitergegangen, hätte sich nicht am Mittwoch, dem 15. November
2023, durch das Bundesverfassungsgerichtsurteil zum KTF (Klima- und TransformationsFonds)
plötzlich für das Intel-Projekt ein riesiges Loch von 3 Milliarden Euro aufgetan.
Einige fragen sich schon: „War es das mit Intel in Magdeburg?“, weil sie neben dem Finanzierungsloch zusätzlich die weltpolitischen Probleme, insbesondere in der Ukraine und in Israel, als Belastung für das Ansiedlungsprojekt sehen. Die Querelen zwischen Magdeburg, Sülzetal und Wanzleben empfinden sie da eher als Petitesse.
„Das Loch
– Nichts mit was drum rum“
Damit man
eine Vorstellung von 3 Milliarden Euro bekommt, hier ein paar Magdeburger Vergleiche,
was in etwa diesem Betrag entspräche:
- dreimal die jährlichen Gesamtausgaben der
Stadt Magdeburg,
- die Bruttolohnsumme der ca. 110.000 in
Magdeburg tätigen sozialversicherungspflichtigen Menschen in einem Jahr.
- 15 Magdeburger City-Tunnel oder 32 Sanierungen
der Magdeburger Stadthalle.
Frage nicht andere, wie das 3-Milliarden-Loch gefüllt
werden könnte, frage dich selbst, was du dazu beitragen kannst. So könnte man
in Abwandlung eines Spruches fragen, der John F. Kennedy zugeschrieben wird. So
habe ich nachfolgend die Schlagzeilen zwischen dem 15. und 30. November 2023 unter
„A“ gesammelt und meine Ideen als Plan „B“ dagegengestellt, wie
man mit dem „Drumherum“ das Loch füllen könnte.
A: Zweifel, Fragen und Hilferufe zum KTF. Oder: Das
Pfeifen im Wald in der Zeitung
B: KTF - KreaTive Finanzierung. Oder: Mit einem
(Erd-)Loch ein (Finanz-)Loch stopfen
Nicht nur
stichprobenartig wie bislang, sondern jeden einzelnen der 10 Millionen
Quadratmeter Bördeboden des Intel- und High-Tech-Areals 50 cm tief auskoffern,
fürwahr ein weites flaches Loch, und nach archäologischen Schätzen durchsieben.
Wir könnten mehrere Himmelscheiben finden. 1 Stück ca. 100 Millionen Euro. Zusammen
mit weiteren Silber- oder Goldschätzen käme vielleicht 1 Milliarde Euro zusammen.
A: Zweifel, Fragen und Hilferufe zum KTF. Oder: Das
Pfeifen im Wald in der Zeitung
A: Zweifel, Fragen und Hilferufe zum KTF. Oder: Das
Pfeifen im Wald in der Zeitung
B: KTF – Kein Tabu bei Finanzierungen. Oder: Neudenken,
hochskalieren und innovativ Lücken füllen.
Sollte
nicht schon immer eine Straße mit Ihrem Namen benannt werden? Man könnte die
Straßennamen verkaufen, von den 1.800 Straßen in Magdeburg könnte man 1.500
Straßen gegen eine gesalzene Gebühr umbenennen, das macht 15 Millionen. Als
Franchise-Konzept in die 81 deutschen Großstädte hochskaliert, könnte das circa
eine Milliarde Euro einbringen.
A: Zweifel, Fragen und Hilferufe zum KTF. Oder
das Pfeifen im Wald in der Zeitung
B: KTF - KneTe und Flöhe.
Oder: Das Sahnehäubchen?
Wie Namensrechte von Fußballstadien,
könnte der Name für das gesamte Intel-Areal inklusive High-Tech-Park an einen
Sponsor verkauft werden. Vielleicht nicht unbedingt ein Wettbewerber von Intel.
Oder aber an Intel selbst?
A: Zweifel, Fragen und Hilferufe zum KTF. Oder: Das
Pfeifen im Wald in der Zeitung
Habeck bekennt sich zu Intel. /Alle
Projekte, die wir konzipiert haben, müssen möglich gemacht werden / Rückenwind
für Chip Fabrik / Woher das Geld kommen soll, bleibt weiter ungeklärt / Die
Förderung für Intel kommt / Es ist immer unser Geld / Fragen wir das Orakel
--
„Wer A
sagt, muss nicht B sagen.
Er kann
auch erkennen,
daß A falsch war“
(aus dem Stück „Der Jasager. Der Neinsager“ von Bert Brecht)
Und weil bald Weihnachten ist, noch ’nen „Brecht“:
„Ja, von
dem Loch im Dach,
das den
Frost einließ,
blieb nur
der Stern, der hineinsah“
(aus
„Maria“, ein Weihnachtsgedicht von Bert Brecht)
Apropos Weihnachten:
Am 16.
November 2023 verschönerte ich zusammen mit der Hasselbachplatz-Managerin den
„Hassel“ mit Tannenbäumchen. Dort vor dem Intel-Büro, „pflanzten“ wir,
festgezurrt mit Kabelbindern, eine extra schöne Tanne, damit die
Intel-Angestellten vor und nach der Arbeit sich daran erfreuen und wohlfühlen sollten.
Noch vor dem 1. Adventssonntag musste ich feststellen, dass die Tanne nun wohl
jemand anderen erfreut.