- Intel-Chef verlässt Chipkonzern - Gelsinger seit 1. Dezember weg.
- Raum für neues Wohnen in der Stadt - Mit Mieten ab 770 Euro für ein 25-Quadratmeter-Apartment ist das Stayurban-Angebot im Klinke-Viertel nichts für den schmalen Geldbeutel.
- Lederbrief: „Und spätestens jetzt sollte jedem hier im Land klar sein, dass Intel nicht mehr nach Magdeburg kommt …
- Hier spielt das Theater für alle - Angela Mund leitet seit Jahren die freie Theatergruppe „bühnenfrei“ in Olvenstedt.
- Intel: Chipfertigung künftig extern?
- Investitionen in Industrie Unterdurchschnittlich fallen die Ausgaben für die Industrie in Magdeburg aus.
- Leserbrief: Mutige Vision verdient Unterstützung
- Gewinner & Verlierer - Antreiber muss gehen
- Der Intel-Traum platzt - Ob die Chip-Fabrik jemals gebaut wird, ist ungewisser denn je.
- Jahresrückblick 2024 - Juli bis Dezember in Magdeburg
- Gymnasium auf der Kippe - An vielen Schulen sind die Plätze knapp. Dennoch bremst die Stadt neue Ideen.
- Prahm soll 2025 gehoben werden - Mehr archäologische Grabungen im Land
- Würfle Magdeburg über die Schuldenberge - Zum Jahresabschluss widmet sich die Magdeburger Volksstimme traditionell in einem Brettspiel dem Stadtgeschehen.
Transformation in Echtzeit: Hoffnungen, Skepsis, Freude und Sorgen der Magdeburger und Magdeburgerinnen begleiten die Ansiedlung von Intel-Chip-Fabriken. Wie verändert sich Magdeburg dadurch? Seit Januar 2023 beobachte ich monatlich den Transformationsprozess im Kontext der Ereignisse in Politik und Wirtschaft, mal journalistisch, dann wieder satirisch oder in kleinen Storys. Auch die Technologie spielt eine Rolle. Ich danke Albrecht Franke für die Unterstützung bei der Abfassung der Texte.
Dienstag, 31. Dezember 2024
# 080 Volksstimme-Schlagzeilen im Dezember 2024 - Statistik 2023 bis 2024
Sonntag, 29. Dezember 2024
# 079 „Transformation in Magdeburg“ - Einladung - Offener Stammtisch/Round Table am 20.1.2025
Fortsetzung der Bibliotheksveranstaltungen zum Thema „Intel“ in einer Gruppe unter der Überschrift „Transformation in Magdeburg“
- „Post-Intel-Blog“ – Transformation geht weiter
- Transformationsmitgestaltende gesucht
- Start am Montag, 20.1.2025, 17:00 Uhr
Gemeinsam mit Max Heywood, einem glühenden
Magdeburg-Optimisten, planen wir einen „Kick-off-Transformationsstammtisch“
(Arbeitstitel) am Montag, dem 20. Januar, um 17 Uhr in meinem
kreALTiv-Labor in der Brandenburger Str. 9, Kultur- und
Kreativwirtschaftszentrum, 1. OG, Raum 1.15.
Max und ich möchten für die gemeinsame Arbeit in der Gruppe
folgende Ideen einbringen:
- Bildung einer offenen Gruppe aus unterschiedlichen Kreisen,
- regelmäßiger Blick auf Magdeburgs Zukunft mit Fragen, Vorschlägen, Ideen und Anregungen,
- monatlicher Stammtisch und ca. alle drei Monate ein „öffentliches“ Format mit geladenen Gästen,
- die Bibliothek bietet uns einen „Stammplatz“ für die monatlichen Treffen und öffentlichen Veranstaltungen,
- dieser Blog kann uns als Hinweisgeber für unsere öffentlichen Veranstaltungen dienen und bietet zugleich die Möglichkeit zur stringenten Zusammenfassung unserer Zusammenkünfte, denn es wird Diskussionen geben!
Max und ich sind sicher, dass die endgültige Organisation
und die Inhalte sich gruppendynamisch ergeben. Transformation ist, wie in
vielen der vorhandenen 78 Blogartikeln deutlich wurde, „ein weites Feld“ und
betrifft längst nicht nur die ursprünglich geplante Intel-Ansiedlung.
Dazu gehören:
- moderne Technologie im Kontext mit der Natur,
- Entwicklungen in der lokalen Politik und Kultur,
- Verwaltung versus Bürokratie,
- demokratische Partizipation und Einmischung gegen den Rückzug ins Private,
- Willkommenskultur,
- künstliche Intelligenz contra natürliche Empathie usw.
- Bist Du dabei? Sind Sie dabei?
Bist Du dabei? Sind Sie dabei?
Dann freuen wir uns auf Beteiligung und Mitmachen. Das Ziel
des ersten Treffens ist, eine Gruppe zusammenzubringen, um weitere Details und die
Perspektiven der Gruppe gemeinsam zu definieren.
Damit wir etwas planen können, freuen wir uns über eine
kurze Interessensbekundung oder Teilnehmerzusage in Vorfeld des Treffens am
20.1.2025 per Mail an Max Heywood (max.heywood@magdeburg-international.de)
oder an Herbert Karl von Beesten (Beesten@HerberetBeesten.de).
Bis bald also – und transformiert euch!
Montag, 23. Dezember 2024
# 078 Trost - im Dezember 2024
Trost suchen - Trost finden - Trost geben
Notiz am Tag nach dem 20. Dezember 2024 – dem Tag des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt:
Magdeburg, geschundene Stadt.
Jeder hat seine Art, mit diesem Geschehen umzugehen. Heute, im Edeka-Markt, kam es mir vor, als wenn alle Menschen einen Tick langsamer wären als sonst, beim Gehen, an der Kasse, im Kopf, die Gesichter ernster, kurze Blickwechsel zeigen mir, dass wir wissen, was den anderen gerade beschäftigt, welche Gedanken sich hinter seiner, ihrer und meiner Stirn stauen. Vielleicht ist die eine oder andere Ausgleichsmöglichkeit für den inneren Druck angebracht, allein oder auch gemeinsam, z. B. zum Dom zur Gedenkveranstaltung zu gehen, im Gespräch, im Austausch, ohne das Unfassbare verstehen zu können, ohne gleich in Aktionismus verfallen zu müssen.
Skulptur vor der Magdeburger Johanniskirche „Mutter und Kind", 1982 von Heinrich Apel (1935 - 2020) - Foto von der Webseite der Stadt Magdeburg |
Zurück vom Einkauf, flüchte ich wieder, ohne Handy, vor den
Nachrichten, suche eine offene Tür, Gespräche mit Menschen über das, was uns auch
in den Körpern steckt. Die offene Tür ist die der Freien Evangelischen Gemeinde
am Hassel. Ich laufe vorbei, zweimal, dreimal, wage mich nicht näher heran, ich
bin ja kein Kirchgänger, verschwinde um die Ecke in die Nebenstraße. Ich schaue
zurück, mir winkt jemand zu, ruft etwas. Eine Frau: Sie hätte mich von drinnen am
Hut erkannt. Es ist die Frau des Pastors, sie lotst mich in den Raum, zu den
anderen. Ich glaube, sie hat mir nicht abgenommen, dass ich „rein zufällig“ vorbeikam.
Gefreut haben wir uns beide. Ich komme mit den mir meist fremden Menschen ins
Gespräch. Anders als in den Medien, tun hier die Wiederholungen und
Erklärungsversuche des Unfassbaren nicht mehr so weh.
Am nächsten Morgen, 4. Advent,
stelle ich fest, dass ich am Tag zuvor mir neben der
seelischen auch eine körperliche Erleichterung verschafft habe. Ich vermisse meinen
Rucksack. Meinen Rucksack vergessen, eine schöne Metapher, denke ich.
Ich muss noch einmal in den Kirchenraum zurück. „Dir geht es nicht gut, oder?“,
fragt eine Frau: „Mir? Doch, doch, es geht schon wieder.“ Mit geschultertem Rucksack,
den Hut auf dem Kopf und eingehakt bei einem lieben Menschen, kann ich nach Hause
gehen.
Samstag, 21. Dezember 2024
# 077 Tradition und Transformation in der Magdeburger Börde – Flashback
Transformation ist in der Magdeburger Börde seit der geplanten Intel-Ansiedlung nichts Neues. Die Agrarlandschaft wirkte auch früher industrialisiert, etwa durch Ziegeleien, Zuckerfabriken, Eisenbahnen, Feldbahnen, Maschinenbau, Saatzuchtbetriebe.
Der Schriftsteller Albrecht Franke beschreibt in seinem Hörspiel
„Remkersleber Vorbeimarsch“ Aspekte der Transformationsbewegungen in dem zur
Gemeinde Wanzleben gehörenden Bördedorf. Heute ist Remkersleben ein Teil von
Wanzleben und befindet sich so in der Nachbarschaft des gerade entstehenden High-Tech-Parks, im direkten Umfeld des Intel-Ansiedlungsgeländes.
Dass man das Thema Transformation als einen weit
ausgreifenden gesellschaftlichen Prozess begreifen muss, also nicht nur im
unmittelbaren Kontext mit der Industrialisierung, sondern dass sich durch Politik,
Religion, Wirtschaft die Gesellschaft insgesamt bis in familiäre Strukturen hinein, verändert, wird in Albrecht Frankes Hörspiel deutlich.
Wir hören und sehen Aspekte dieser Transformationen in
Remkersleben in den letzten 150 Jahren: Die Einflüsse fünf verschiedener politischer
Systeme, die Wandlung der Bedeutung der Technik und Religion, die wechselnden
hierarchischen Strukturen in der Börde, bis hin zur Veränderung der Einstellung
zum Militarismus und dem Verschwinden des Bördeplatts, werden hier, angelehnt
an eine authentische Familiengeschichte, deutlich. Aber keinesfalls verklärend
und romantisierend, wie in manchen Remkersleber Erinnerungen des in dem
Hörspiel zitierten Schriftstellers Franz Herwig (1880 – 1931).
Das Hörspiel ist eine Art Flashback des Autors mit
Assoziationen, eigenen Erinnerungen und Zitaten aus Recherchen über die letzten
150 Jahre in Remkersleben.
Weitere Details zu dem Hörspiel und eine Hörprobe sind auf
Youtube unter https://youtu.be/jBQ5OstNv5U
zu finden.
Die Uraufführung des Hörspiels im Beisein des Autors und des
Produktionsteams wird am 24. Januar 2025 ab 18 Uhr im Remkersleber Bürgerhaus (Hauptstr.
17, 39164 Wanzleben-Börde Ortsteil Remkersleben) stattfinden.