In meinem Beitrag # 028 vom Oktober 2023 habe ich in dem Abschnitt "Chip, Chip Hurra" einen nicht ganz
ernst gemeinten Vorschlag gemacht: Die Magdeburger und Magdeburgerinnen sollten
sich über Aktien an der Intel Inc. beteiligen, um so auch Nutznießer einer
positiven Unternehmensentwicklung zu werden. Deswegen wohl wurde ich neulich um
meine Einschätzung der Intel-Aktien gebeten. Nun bin ich kein Börsenexperte, auch
kein Intel-Shareholder, aber ich habe mich (aus zweiter Hand!) etwas schlau
gemacht, woran ich Sie teilhaben lassen möchte.
Kleiner Exkurs zur Intel-Aktie
Eine Intel-Aktie kostet zurzeit 39,230 US$ oder 36,05 € (Abruf 2.2.2024
12:56 Uhr, Quelle www.onvista.de).
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Quelle: Screenshot onvista.de |
Einsteigen? Vielleicht ‒ wenn man sich im Aktiengeschäft
und in der Branche auskennt. Wenn nicht, sollte man sich lieber an seriöse Börsenfachleute
halten.Aktien der Halbleiterbranche sind volatil, das heißt, besonders in Bezug auf die Aktienkurse
unbeständig und sprunghaft. Andererseits gehört die Intel-Aktie zu den so genannten
„Blue-Chips“, weil Intel ein Unternehmen
ist, das sich durch eine hohe Finanzkraft, gute Wachstumsperspektiven und
regelmäßige Dividendenzahlungen auszeichnet. Ein Blick in die Vergangenheit ist
interessant.
Was sagten Börsen-Insider 1997 zur
Intel-Aktie?
Aus „Börse-Aktuell“ 12/27 vom
06.06.97 – 19.06.97:
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Titelblatt Börse aktuell Juni 1997 |
„Die Intel-Aktie stand Ende letzter
Woche im Brennpunkt der Wall Street. Hintergrund: Das Unternehmen dämpfte die
Ertragserwartungen der Analysten für das zweite Quartal des laufenden Jahres.
Die Intel-Aktie brach zu Beginn des Handels regelrecht zusammen, verlor auf
einen Schlag über 20 Dollar oder 14,5 Prozent. Zum Sitzungsende notierte die
Aktie „nur“ noch mit 12 Dollar im Minus. Mehrere Analysten bekannter
Brokerhäuser stuften die Aktie von „aggressiv kaufen“ auf „marktdurchschnittlich“
zurück. Die Meinungen über die Zukunft Intels klaffen weit auseinander. Die
einen sagen, der neue „K6“-Chip von AMD kann der MMX-Pentium-Technologie Konkurrenz
machen, die anderen sind der Meinung, AMD und Cyrix können die
Intel-Marktstellung nur unwesentlich beeinflussen. Fazit: Aufgrund dieser hohen
Dynamik wird die Intel-Aktie vorerst weiter ohne den vierten Diamanten
auskommen müssen. Für mutige Investoren ist die Aktie jedoch nach wie vor ein
spannendes Investment.“
Und heute: Was sagen Börsen-Insider
zur Intel-Aktie?
Aus dem „Stuttgarter Aktienbrief“
02/2024:
„Intel - Der Abgestufte –
Ehemaliger mit Chancen
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Ausschnitt "Stuttgarter Aktienbrief" Februar 2024 |
Wie bitte? In einer ehemaligen
Wachstumsaktie sehen wir gute Chancen auf eine starke Performance? Aber selbst
verständlich! Schon bei der Abstufung des Chipkonzerns Intel von vier auf drei
Diamanten vergangenen November schrieben wir im Aktienbrief: „Wir trauen dem
Halbleiterhersteller die Wende auf jeden Fall zu.“ Bedeutet: Nur, weil wir die
Aktie nicht mehr zum Kauf empfehlen, heißt das nicht, dass sie keine Chancen
mehr hat. Kurzfristig ist eben alles möglich. Auch, dass eine Aktie wieder
anzieht, nach dem wir sie abgestuft haben – ein Leser hat uns deswegen sogar
schon mal als „Kontraindikator“ bezeichnet.
Damit keine Irritationen aufkommen:
Natürlich bleiben wir bei unserer Meinung, das Intel nicht mehr als stabiles
Ruhekissen für die Daueranlage geeignet ist. Aber in so einem kurzen Zeitraum
von zwölf Monaten ist alles denkbar, auch, dass die Intel-Aktie weitersteigt.
Denn der Konzern investiert derzeit durch den Bau neuer Werke kräftig in die
Zukunft (und bekanntlich wird an der Börse die Zukunft gehandelt). Bereits
dieses Jahr könnte ein Werk im Bundesstaat Arizona seinen Betrieb aufnehmen.
Nicht erledigt ist damit jedoch das Problem, dass Intel derzeit technologisch
den Konkurrenten AMD Nvidia und TSMC hinterherläuft. Und das Schlimmste, was passieren
könnte, ist, dass die teuer hochgezogenen Chipfabriken nicht ausgelastet
werden.“
Der „Stuttgarter
Aktienbrief“ empfiehlt also, relativ sicherheitsorientiert, alte
Marktführer mit Dividendenwachstum. Da ist das Risiko nicht so hoch wie bei
unbekannten Newcomern mit unsicherer Perspektive. Allerdings sind auch die Gewinnchancen
geringer. Die Aktien bekommen ein Rating von 1 bis 5 Diamanten. Nur 4 und 5
Diamanten-Aktien sollten gekauft werden. Intel pendelt oft zwischen 3 und 4
Diamanten.
Resümee
Mein kleiner
Exkurs soll weder der Kauf noch den Verkauf von Intel-Aktien empfehlen. Die
Intel-Aktie ist in den Anlegerdiskussionen schon lange ein Dauerbrenner, und
wer sich für sie interessiert, findet im Netz viele Informationen, die auch
„volatil“ sind.