Donnerstag, 22. Februar 2024

# 042 Ankündigung: Intel-Ansiedlung literarisch! Geht das?


·         Technologie trifft Literatur – Blog zur Transformation

·         Herbert Karl von Beesten im Gespräch mit dem Schriftsteller Albrecht Franke

·         Ingenieurskunst und Schriftstellerei

Seit Anfang 2023 begleitet Herbert Karl von Beesten mit seinem Blog das Intel-Ansiedlungsprojekt in Magdeburg. Das heißt, dass er zur „Transformation“, (wie verändern sich die Stadt und die Umgebung durch das Industrieprojekt, was bedeutet das für die Menschen, was sind ihre Hoffnungen, welche Bedenken gibt es?) – regelmäßig im Internet Texte, Grafiken und Bilder zum Thema veröffentlicht.  Wer Zugang zum Internet hat, kann sich das ansehen.

Unterstützt wird er dabei vom Schriftsteller Albrecht Franke. Beide arbeiten schon seit einigen Jahren bei literarischen Projekten zusammen. Außerdem strahlt Intel auch auf Stendal aus, wo Albrecht Franke wohnt. So wurde in der „Stendaler Volksstimme“ vom 7. Februar 2024 mit der Schlagzeile getitelt: „Intel: Chancen für die Altmark“. Als gebürtiger „Bördianer“ hat Albrecht Franke auch eine emotionale Beziehung zum Bördeboden.

Beide Autoren werden am Montag, 4. März 2024, ab 17 Uhr in der Stadtbibliothek Magdeburg, Breiter Weg 109, über die Arbeit an dem Blog sprechen und daraus zitieren.

Das verspricht interessant zu werden, kommen hier doch zwei vermeintliche Gegensätze zusammen: Auf der einen Seite Herbert Karl von Beesten, gebürtig aus dem Münsterland und gelernter Ingenieur, der schon Ende der 70er-Jahre unter Verwendung des Intel-8085-Prozessors Mess- und Analysesysteme für Sonnenergieanlagen entwickelt hat und als autodidaktischer Quereinsteiger ins literarische und darstellende Fach wechselte. Auf der anderen Seite Albrecht Franke, in der Börde aufgewachsen, Lehrerstudium, Veröffentlichungen in DDR-Verlagen und nach 1989 – neben seiner Tätigkeit als Gymnasiallehrer für Deutsch und Philosophie - weiterhin als Schriftsteller tätig. Durch das „Intel-Projekt“ hat er sich auch auf die komplizierten Themen der Halbleitertechnologie eingelassen müssen.

Gemeinsames Anliegen der beiden ist, das gesellschaftlich relevante Thema der Transformation durch die Intel-Ansiedlung nicht nur sachlich zu beschreiben, sondern auch durch literarische, essayistische, erzählende und satirisch-ironische Texte anders zu beleuchten: Visionäre Perspektiven mit einem Augenzwinkern nicht ausgeschlossen.

Im Gespräch der beiden Autoren, an dem sich die Zuhörer gern mit Fragen beteiligen können, wird auf die Arbeitsweise und die Themensuche eingegangen. Interessant dürfte das Abwägen des „Für und Wider“ werden, nämlich, ob Literatur in dieser Form etwas bewirken kann, abgesehen von den monatlich ca. 1.000 Aufrufen des Blogs. 

Sonntag, 18. Februar 2024

# 041 Bewegung im Genehmigungsvorgang ab 23. Februar 2024: Die Auslegungen!

"Linkfos" zur Intel-Ansiedlung: Ankündigung der Auslegungen ab dem 22. März 2024 im Rahmen des Zulassungsverfahren zur  

Errichtung und zum Betrieb einer Vielstoffanlage zur Oberflächenbehandlung für die Herstellung von Halbleitern - UVP


zu finden.

Eine ausführlichere Beschreibung, darüber, was an Unterlagen zu erwarten ist, ist über den Link 

unter dem Titel

„Halbleiterfabrik zur Herstellung von elektronischen Bauelementen einschließlich Tests auf Basis von Siliziumtechnologien unter Einsatz von Substraten“

zu sehen. 

Alle Unterlagen sind unter den Downloadlink 
 ab dem 23.2.2024 erreichbar. 

Bis zum 22.4.2024 *) können auch schriftliche Einwendungen zu den Unterlagen bei der Stadt Magdeburg, den Gemeinden Sülzetal und Wanzleben sowie dem Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt abgegeben werden. Das ist auch per E-Mail möglich.

Für die öffentliche Erörterung kann man sich den Samstag, 29. Mai 2024 ab 10.00 Uhr in der Johanniskirche, Johannisbergstraße 1 in 39104 Magdeburg vormerken.

*) Am 5.4.2024 korrigiert: In der ersten Veröffentlichung war irrtümlich der 22.3.2024 angegeben. 

Dienstag, 6. Februar 2024

# 040 Ein Winter-Stimmungsbild vom zukünftigen Intel-Ort

Aus der Ruhe kommt die Kraft für die Bewegung

Winterruhe. Ich besuche wie vor einem Jahr (Aufwärtskompatibel? Neue Industriekultur in Magdeburg durch Intel?: # 001 Archäologie vom Ende zum Anfang – Januar 2023 (herbert-karl-von-beesten-intel-blog.blogspot.com) den Intel-Acker, den diesmal der Frost fest im Griff hat. Die Natur, scheinbar im Stillstand, wirkt in dieser Starre noch geduldiger als im milden Januar 2023. Das Gelände entere ich nicht, halte mich an das Verbotsschild: Betreten verboten! Damals markierte es noch nicht die Grenze zu dem Stück Land, das jetzt „High-Tech-Park“ oder kurz HTP werden soll, nicht mehr namens- und abkürzungslos. Eine Abkürzung, quer über das Gelände zur anderen Seite, ist mir, anders als im letzten Sommer, verwehrt. Bei dem jetzigen Feldzustand bleibe ich für mich bei der Bezeichnung „Intel-Acker“, muss doch noch an vielen anderen Stellen geackert werden, damit es zum Eldorado wird, zu einem der Technologie.

 

Fruchtfolge: Zuckerrüben, Kartoffeln, Zwischenfrucht, Hightech

Um später vergleichen zu können, fotografiere ich wie vor einem Jahr den Weg, der in dieses Gebiet führt.

Kaum wiederzuerkennen. Die Sträucher rechts und links des Weges unfrisiert, strubbliger, aber noch da. Der Weg zerfurcht, die Betonplatten im gefrorenen Matsch unter Schneeresten kaum auszumachen. Über ihn muss unterdessen einiges hinweggegangen sein.

Auf dem Acker hat der Frost in Kumpanei mit dem Schnee die Zwischenfrucht die im Herbst eingesät wurde, um dort eine kontrollierte Vegetation ohne Unkräuter zu schaffen zum Wegducken und Einknicken gezwungen. Nur an den Rändern des Ackers ist der Boden schwarzgezogen, breite Streifen ohne Vegetation, eine triste Zwischenzone, damit neue Populationen des Feldhamsters den Intel-Acker nicht besiedeln. Die sollen sich lieber nach außerhalb orientieren. Andernfalls könnten wieder Aussiedlungsmaßnahmen für sie notwendig werden, die vor allem Zeit kosten würden.


Mitten auf dem Acker entdecke ich zwei flüchtende Rehe, die, leichtfüßig über die Zwischenzone hinweg, das Privileg haben, die Kernzone doch zu betreten.

Ein stiller Ort, der im Wandel ruht, während die Transformation im Verborgenen zum Schwung ausholt.


Bodenhaftung

Warum ich immer wieder der Bördeboden-Nostalgie fröne? Wegen meiner Bodenhaftung. Über die Baustelle, die Errichtungsarbeiten, Arbeitsplätze und den Produktionsfortschritt kann ich noch Jahre berichten. Hier, mit beiden Beinen auf dem Ackerboden, spüre ich etwas von der emotionalen Verbundenheit der Magdeburger mit „ihrem“ Bördeboden. Oder will ich als Zugezogener bei den „gelernten Magdeburgern“ Sympathiepunkte sammeln? Sollte ich für sie eine Art neuer Atlantis-Geschichte schreiben die vom versunkenen Zuckerrübenland?

Vom Ackerrand aus sind kaum weitere Bewegungen oder Veränderungen auf dem Intel-Erwartungsland auszumachen. Die Masten der Hochspannungsleitung, die demnächst verlegt werden muss, noch wie angewurzelt. Sie tragen stolz die Leitungen mit ihren harmonischen Auf- und Abschwüngen.

Oder sind das schon die Girlanden für die Abschiedsfeier? Im Sucher des Teleobjektivs finde ich die zentrale Baubude von damals, auch sie einsam und verlassen. Nur der leichte Wind umschmeichelt die STRABAG-Fahne, die lautlos, zögernd, unwillig fast, mitspielt. Ist ja sonst nichts los.


Spur - Kreuzung – Begegnung - Bewegung

Verschneit und zugefroren die hin- und hergeschwungene Traktorspur im Boden der Zwischenzone. Richtung Osten, hinter der Autobahn mit immer rauschender Bewegung, zeigt mir die Dämmerung an, dass sich der Wintertag leise wegschleichen wird.

Auf dem Rückweg muss ich mich an einer Kreuzung entschließen: Wanzleben links, Magdeburg geradeaus oder nach Osterweddingen das gehört zur Samtgemeinde Sülzetal rechts. Ich muss mich für eine Richtung entscheiden und mir fällt auf: Diese drei Orte auf einem Schild. Als Bewegung aufeinander zu? Es geht doch.


Sonntag, 4. Februar 2024

# 039 Intel-Aktien kaufen oder verkaufen? Kleiner Exkurs zur Intel-Aktie

In meinem Beitrag # 028 vom Oktober 2023 habe ich in dem Abschnitt "Chip, Chip Hurra" einen nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag gemacht: Die Magdeburger und Magdeburgerinnen sollten sich über Aktien an der Intel Inc. beteiligen, um so auch Nutznießer einer positiven Unternehmensentwicklung zu werden. Deswegen wohl wurde ich neulich um meine Einschätzung der Intel-Aktien gebeten. Nun bin ich kein Börsenexperte, auch kein Intel-Shareholder, aber ich habe mich (aus zweiter Hand!) etwas schlau gemacht, woran ich Sie teilhaben lassen möchte.

 

Kleiner Exkurs zur Intel-Aktie

Eine Intel-Aktie kostet zurzeit 39,230 US$ oder 36,05 € (Abruf 2.2.2024 12:56 Uhr, Quelle www.onvista.de).

Quelle: Screenshot onvista.de 
Einsteigen? Vielleicht ‒ wenn man sich im Aktiengeschäft und in der Branche auskennt. Wenn nicht, sollte man sich lieber an seriöse Börsenfachleute halten.

Aktien der Halbleiterbranche sind volatil, das heißt, besonders in Bezug auf die Aktienkurse unbeständig und sprunghaft. Andererseits gehört die Intel-Aktie zu den so genannten „Blue-Chips“, weil Intel ein Unternehmen ist, das sich durch eine hohe Finanzkraft, gute Wachstumsperspektiven und regelmäßige Dividendenzahlungen auszeichnet. Ein Blick in die Vergangenheit ist interessant.


Was sagten Börsen-Insider 1997 zur Intel-Aktie?

Aus „Börse-Aktuell“ 12/27 vom 06.06.97 – 19.06.97:

Titelblatt Börse aktuell Juni 1997 

„Die Intel-Aktie stand Ende letzter Woche im Brennpunkt der Wall Street. Hintergrund: Das Unternehmen dämpfte die Ertragserwartungen der Analysten für das zweite Quartal des laufenden Jahres. Die Intel-Aktie brach zu Beginn des Handels regelrecht zusammen, verlor auf einen Schlag über 20 Dollar oder 14,5 Prozent. Zum Sitzungsende notierte die Aktie „nur“ noch mit 12 Dollar im Minus. Mehrere Analysten bekannter Brokerhäuser stuften die Aktie von „aggressiv kaufen“ auf „marktdurchschnittlich“ zurück. Die Meinungen über die Zukunft Intels klaffen weit auseinander. Die einen sagen, der neue „K6“-Chip von AMD kann der MMX-Pentium-Technologie Konkurrenz machen, die anderen sind der Meinung, AMD und Cyrix können die Intel-Marktstellung nur unwesentlich beeinflussen. Fazit: Aufgrund dieser hohen Dynamik wird die Intel-Aktie vorerst weiter ohne den vierten Diamanten auskommen müssen. Für mutige Investoren ist die Aktie jedoch nach wie vor ein spannendes Investment.“

 

Und heute: Was sagen Börsen-Insider zur Intel-Aktie?

Aus dem „Stuttgarter Aktienbrief“ 02/2024:

„Intel - Der Abgestufte – Ehemaliger mit Chancen

Ausschnitt "Stuttgarter Aktienbrief"
Februar 2024

Wie bitte? In einer ehemaligen Wachstumsaktie sehen wir gute Chancen auf eine starke Performance? Aber selbst verständlich! Schon bei der Abstufung des Chipkonzerns Intel von vier auf drei Diamanten vergangenen November schrieben wir im Aktienbrief: „Wir trauen dem Halbleiterhersteller die Wende auf jeden Fall zu.“ Bedeutet: Nur, weil wir die Aktie nicht mehr zum Kauf empfehlen, heißt das nicht, dass sie keine Chancen mehr hat. Kurzfristig ist eben alles möglich. Auch, dass eine Aktie wieder anzieht, nach dem wir sie abgestuft haben – ein Leser hat uns deswegen sogar schon mal als „Kontraindikator“ bezeichnet.

Damit keine Irritationen aufkommen: Natürlich bleiben wir bei unserer Meinung, das Intel nicht mehr als stabiles Ruhekissen für die Daueranlage geeignet ist. Aber in so einem kurzen Zeitraum von zwölf Monaten ist alles denkbar, auch, dass die Intel-Aktie weitersteigt. Denn der Konzern investiert derzeit durch den Bau neuer Werke kräftig in die Zukunft (und bekanntlich wird an der Börse die Zukunft gehandelt). Bereits dieses Jahr könnte ein Werk im Bundesstaat Arizona seinen Betrieb aufnehmen. Nicht erledigt ist damit jedoch das Problem, dass Intel derzeit technologisch den Konkurrenten AMD Nvidia und TSMC hinterherläuft. Und das Schlimmste, was passieren könnte, ist, dass die teuer hochgezogenen Chipfabriken nicht ausgelastet werden.“

Der „Stuttgarter Aktienbrief“ empfiehlt also, relativ sicherheitsorientiert, alte Marktführer mit Dividendenwachstum. Da ist das Risiko nicht so hoch wie bei unbekannten Newcomern mit unsicherer Perspektive. Allerdings sind auch die Gewinnchancen geringer. Die Aktien bekommen ein Rating von 1 bis 5 Diamanten. Nur 4 und 5 Diamanten-Aktien sollten gekauft werden. Intel pendelt oft zwischen 3 und 4 Diamanten.

Resümee

Mein kleiner Exkurs soll weder der Kauf noch den Verkauf von Intel-Aktien empfehlen. Die Intel-Aktie ist in den Anlegerdiskussionen schon lange ein Dauerbrenner, und wer sich für sie interessiert, findet im Netz viele Informationen, die auch „volatil“ sind.