Sonntag, 4. August 2024

# 062 Kulturtipp: Transformationssommertheater in Magdeburg im August 2024

Wer geht mit auf die Reise?

Im Magdeburger Wissenschaftshafen findet wieder ein besonderes Theaterevent statt. Vom Samstag, dem 24. August, bis Dienstag, den 27. August 2024, präsentiert das Theaterensemble „Das letzte Kleinod“ jeweils ab 18:00 Uhr das Stück „HOTEL EINHEIT“. Aufgeführt wird es im und am theatereigenen ozeanblauen Zug, mit dem die Theatertruppe in Deutschland unterwegs ist und wo es während der Tournee auch lebt. Das Publikum ist „aufgefordert“, mit dem Ensemble eine Eisenbahnfahrt in die Vergangenheit von DDR-Hotels anzutreten. Ich hatte die Gelegenheit, mit Juliane Lenssen und Sven Reese von „Das letzte Kleinod“ zu sprechen.

 

Worum geht es?

Hotels, z. B. Interhotels, waren in der DDR einer der wenigen Orte, in denen sich Menschen aus Ost und West begegnen konnten. Die Restaurants, Nachtbars und Zimmer boten den Gästen einen ungewohnten Luxus. Überwachung durch die Stasi war in den Hotels alltäglich. Ehemalige Mitglieder des Personals von Hotels in Eisenhüttenstadt und Frankfurt (Oder) steuerten als Zeitzeugen ihre Erinnerungen an den Hotelbetrieb für das dokumentarische Theaterstück. Die Aufführung wird in mehreren Eisenbahnwaggons gezeigt, die mit originalen Möbeln und Objekten aus der DDR ausgestattet sind. Infos zu dem Stück sind unter www.das-letzte-kleinod.de zu finden. 


Juliane Lenssen vom Eisenbahntheater
„Das letzte Kleinod“ stellt das neue
Stück "HOTEL EINHEIT" im
Wissenschaftshafen vor.
„Über den Zaun“ schauen?

Im letzten Sommer konnte ich die Theatertruppe mit dem Stück „Über den Zaun“ an gleicher Stelle erleben, ich erwarte auch in diesem Jahr eine beeindruckende Inszenierung. Ich gehe davon aus, dass Zuschauern, die zu jung für eigene Erinnerungen an die dargestellte Zeit sind, sich diese durch kluge und emotionale Inszenierung - wie üblich bei dieser Theatergruppe - erschließen wird. Aber auch ältere Menschen ohne „klassische DDR-Biografie" werden sich zurückversetzt fühlen - so erlebte ich es 2023.

Die Gruppe aus Schauspielern, Schauspielerinnen, Support- und Organisationspersonal ist bunt gemischt: aus Ost und West. Mit dem in Stendal geborenen Sven Reese, der 1999 und 2000 auch in den Magdeburger „Freien Kammerspielen“ als Schauspieler auf der Bühne stand, gibt es vielleicht für einige Zuschauer ein Wiedersehen.

 

Und was hat das mit der Intel-Ansiedlung zu tun?

In den nächsten drei, vier Jahren werden voraussichtlich ca. 7.000 Menschen aus Deutschland und dem Ausland Magdeburg zusätzlich bevölkern, um die Intel-Chip-Fabs aufzubauen. Viele davon werden in Hotels, Pensionen und Gästewohnungen „untergebracht“ sein. Die Magdeburger Hotelbranche und andere Beherbergungsstätten werden davon profitieren, sie stellen sich schon darauf ein. (Siehe auch meinen Blog-Beitrag über ein „spezielles Hotelerlebnis“ https://herbert-karl-von-beesten-intel-blog.blogspot.com/2023/12/11-verwandeln-verbergen-gesundbeten.html )

 

Was werden die vielen Gäste neben der Arbeit in Magdeburg machen? Wird sich daraus eine geschlossene Gesellschaft entwickeln, deren Integration die Magdeburger Bevölkerung nicht kümmert, weil sie ja doch wieder „weiterzieht“? Wie kann man für diese Gruppe nicht nur deutschsprachige Angebote im Bereich der Kultur, des Sportes und der Unterhaltung schaffen, die nicht an „Gastarbeiter-“ oder „Vertragsarbeiterzeiten erinnern? Welche Probleme, aber auch Chancen ergeben sich, mit denen wir als Magdeburger umgehen müssen?

 

 

Willkommenstrainingslager

Schauspieler Sven Reese vom Ensemble „Das letzte Kleinod“
spielt vor alten Eisenbahnwagen am Wissenschaftshafen
eine Szene aus dem Stück „Hotel Einheit“ 

Vielleicht ist diese „Bau-Zwischenphase“ so etwas wie eine „Willkommensübungswiese“ für Magdeburg mit Blick auf die erwarteten dauerhaften Zuzüge von Menschen mit ihren Familien, wenn die ersten Chips-Fabs und Zulieferbetriebe in Betrieb sind? Jetzt ist noch Zeit, die ersten Weichen für das Magdeburger „Hotel Einheit“ zu stellen.

 

Ausblick

Vielleicht wird in fünf oder zehn, oder aber auch erst in 30, 40 Jahren ein Theaterstück über die Veränderungen des Magdeburger Hotellebens im Zuge der Intel-Ansiedlung inszeniert. Einige von uns könnten dann bei Recherchen als „Zeitzeugen" fungieren und berichten, wie „es damals im Transformationszug nach Irgendwo“ war. 

Samstag, 3. August 2024

# 061 Der volatile Chip-Markt - Aktuell auch in Magdeburg

Kippt die Intel-Ansiedlung?, fragte Joachim Hofer  gestern im „Handelsblatt" nach der Verkündung eines drastischen Intel-Sparkurses durch CEO Pat Gelsinger. Das löste auch bei anderen Zeitungen und Medien ähnliche Schlagzeilen aus.



Eigentlich gehe ich hier im Blog nicht auf akute Meldungen ein, sondern begleite die Transformation durch die Intel-Ansiedlung in Magdeburg, und zwar unaufgeregt, mit Distanz.

Da ich aber gestern und heute nach meiner Einschätzung gefragt wurde: Kommt Intel noch oder nicht?, möchte ich an dieser Stelle daran erinnern, dass der Chip-Markt schon immer sehr volatil gewesen ist. Das heißt, schnell von himmelhoch jauchzend in dunkle Depressionstäler stößt und umgekehrt. Darauf habe ich auch in meinen bisherigen Beiträgen immer mal wieder hingewiesen. Außerdem habe ich am Ende meines Beitrages Aufwärtskompatibel? Neue Industriekultur in Magdeburg durch Intel?: # 058 Intel in Magdeburg - Chance oder Challenge? Eine Podiumsdiskussion (herbert-karl-von-beesten-intel-blog.blogspot.com) schon darüber „nachgedacht", dass eine endgültige Entscheidung seitens Intel auch noch aus anderen Gründen erst später fallen könnte.

Also: Gelassen bleiben und abwarten. Zumindest ist eine weitere Verschiebung des Projektes nun im Bereich des Möglichen. Das bringt etwas Zeit für die noch ungeklärten Regelungen zum Thema Boden, Abwasser und Wasser. Sollte es mit Intel nichts werden, so hat Magdeburg eine große, gut vorbereitete Fläche für andere Ansiedlungen. 

Und wie sieht es auf der Baustelle aus? Gestern habe ich beim Überflug viele Bilder gemacht und werde in einem meiner nächsten Beiträge einiges davon präsentieren.

Mittwoch, 31. Juli 2024

# 060 „Volksstimme"-Schlagzeilen mit Intel-Bezug im Juli 2024



  • Spekulationen ums Hochhaus - Die Ziolkowskistraße 22 steht seit über zehn Jahren leer, eine Sanierung wurde nie beendet.
  • Kommentar - Verspekuliert?
  • Räume für neue und alte Ideen - Im Werk West an der Liebknechtstraße zieht das Unternehmen „Flexbay“ ein. Es bietet in 15 verschiedenen Räumen Platz für Ateliers, Büros oder Werkstätten an, die flexibel gemietet und schnell wieder gekündigt werden können.
  • Grünes Licht für Intel-Start - Das Landesverwaltungsamt will vorzeitigen Beginn der Erdarbeiten für die beiden Magdeburger Chipfabriken in dieser Woche genehmigen.
  • Teure Ratschläge zu Hamstern und Fledermäusen - Linke-Politikerin Heiß kritisiert Landesverwaltung wegen zunehmender Auftragsvergaben an externe Dienstleister.
  • Kommentar – Gute Signale
  • Jetzt hat fast jeder seine eigene Messe - Serie „Otto ist Transformation“ (9): Jan Mielert, Geschäftsführender Gesellschafter der M3 Magdeburger Messebau und Marketing GmbH.
  • Digitale Lösungen immer wichtiger - Serie „Otto ist Transformation“ (10): Vorstandsvorsitzender Detlef Swieter über den Wandel in der Versicherungsbranche.
  • Mit einem kleinen Schalter in die große weite Welt - Serie „Otto ist Transformation“ (12): Unternehmer und IHK-Chef Klaus Olbricht über den Wandel von der Wende bis in die Gegenwart.
  • Intel darf mit Bodenarbeiten starten- Sachsen-Anhalt genehmigt vorzeitigen Beginn.
  • Mehr Wachen für den Rettungsdienst - Stadtrat segnet die Bedarfsplanung ab.
  • Debatte: Intel – Chancen und Aufgaben
  • Wandel auf Rezept - Serie „Otto ist Transformation“ (15): Wie die Magdeburger Apothekerin Claudia Meffert die Veränderungen in der Branche erlebt.
  • Neustart im Wandel mit 15 Kollegen - Serie „Otto ist Transformation“ (17): Henner Dörnenburg, Geschäftsführer der Ematik GmbH, erlebte die schwere Nachwendezeit in Magdeburg und die Privatisierung des einstigen Sket-Großkombinates mit.
  • Bühne frei für Komik und Kritik - Die freie Theatergruppe probt aktuell ihr neues Stück, das sich mit der Ansiedlung großer Hightech-Unternehmen in Ostdeutschland beschäftigt. Warum sie seit zehn Jahren keinen Eintritt für die Aufführungen nimmt.
  • Besiegelt: IGS kommt bis 2027 - Mehr als 70 Millionen Euro lässt sich die Stadt den Neubau am Universitätsplatz kosten.
  • Leserbrief - Diskussion um Standort für IGS-Neubau
  • Magdeburg auf großer Bühne
  • Maximum Wellbrock Schwimmen: Der 26-Jährige vom SCM reist als Olympiasieger zu den Sommerspielen nach Paris.
  • Fürsorge im Geist der Diakonie Serie „Otto ist Transformation“ (25): Ulrike Petermann und Michael Saffé, Vorstände der Pfeifferschen Stiftungen.
  • Am Hafen wird investiert - In Haldensleben werden Waren aus aller Welt umgeschlagen. Die Betreibergesellschaft will dort nun modernisieren – auch weil Intel nach Magdeburg kommt.
  • Forschung und Lehre am Puls der Zeit - Serie „Otto ist Transformation“ (26) Manuela Schwartz, Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal.
  • Land der Geringverdiener - Sachsen-Anhalt schneidet bei Löhnen und Renten noch immer schlechter ab als andere. Die Landesregierung verweist auf strukturelle Gründe – und einen Trend zum Besseren.
  • Pizza Colombiana- Das Geschäft mit dem Tiefkühlgebäck gilt als krisensicher. Die beiden Werke in Osterweddingen und Burg sind hoch ausgelastet. Das größte Problem: der Fachkräftemangel. Abhilfe kommt jetzt aus Südamerika.
  • Müllheizkraftwerk macht kräftig Dampf - Serie „Otto ist Transformation“ (27): Rolf Oesterhoff, Geschäftsführer des Müllheizkraftwerkes Rothensee.
  • Kommentar - Polonaise im Rathaus
  • Was Magdeburg zur Energiewende noch fehlt - Serie „Otto ist Transformation“ (28): Andreas Fedorczuk, Technischer Geschäftsführer Städtische Werke Magdeburg.
  • City-Haus wird versteigert- Das Wohn- und Geschäftsgebäude Otto-von-Guericke-Straße 7-9 kommt bei einer Auktion unter den Hammer.
  • Im Gespräch: Sonja Pierer -  Der 1. FC Magdeburg hat die Intel-Deutschlandchefin Sonja Pierer (46)
  • in den Aufsichtsrat berufen.
  • Wohnungen: Magdeburg boomt - Warum die Landeshauptstadt immer attraktiver für Bau-Investoren wird.
  • Chance auf Südost-Umgehung - Verkehrsuntersuchung kann möglichen Neubau einer Straße abklären.
  • Neuer Schlupfwinkel kommt - Die marode Kita an der Victor-Jara-Straße soll abgerissen und durch einen modernen Neubau ersetzt werden.
  • Preis für bestes Marketing - Bewerbungen sind bis 9. August möglich.