- Intel-Chef verlässt Chipkonzern - Gelsinger seit 1. Dezember weg.
- Raum für neues Wohnen in der Stadt - Mit Mieten ab 770 Euro für ein 25-Quadratmeter-Apartment ist das Stayurban-Angebot im Klinke-Viertel nichts für den schmalen Geldbeutel.
- Lederbrief: „Und spätestens jetzt sollte jedem hier im Land klar sein, dass Intel nicht mehr nach Magdeburg kommt …
- Hier spielt das Theater für alle - Angela Mund leitet seit Jahren die freie Theatergruppe „bühnenfrei“ in Olvenstedt.
- Intel: Chipfertigung künftig extern?
- Investitionen in Industrie Unterdurchschnittlich fallen die Ausgaben für die Industrie in Magdeburg aus.
- Leserbrief: Mutige Vision verdient Unterstützung
- Gewinner & Verlierer - Antreiber muss gehen
- Der Intel-Traum platzt - Ob die Chip-Fabrik jemals gebaut wird, ist ungewisser denn je.
- Jahresrückblick 2024 - Juli bis Dezember in Magdeburg
- Gymnasium auf der Kippe - An vielen Schulen sind die Plätze knapp. Dennoch bremst die Stadt neue Ideen.
- Prahm soll 2025 gehoben werden - Mehr archäologische Grabungen im Land
- Würfle Magdeburg über die Schuldenberge - Zum Jahresabschluss widmet sich die Magdeburger Volksstimme traditionell in einem Brettspiel dem Stadtgeschehen.
Transformation in Echtzeit: Hoffnungen, Skepsis, Freude und Sorgen begleiteten die geplante Ansiedlung der Intel-Chip-Fabriken. Die liegt nun auf Eis. Aber die Transformation geht weiter. Seit Januar 2023 kommentiere ich hier den Transformationsprozess im Kontext der Ereignisse in Politik und Wirtschaft, mal journalistisch, dann wieder satirisch oder in kleinen Storys. Technologie und Umwelt spielen eine Rolle. Ich danke Albrecht Franke für die Unterstützung bei der Abfassung der Texte.
Dienstag, 31. Dezember 2024
# 080 Volksstimme-Schlagzeilen im Dezember 2024 - Statistik 2023 bis 2024
Sonntag, 29. Dezember 2024
# 079 „Transformation in Magdeburg“ - Einladung - Offener Stammtisch/Round Table am 20.1.2025
Fortsetzung der Bibliotheksveranstaltungen zum Thema „Intel“ in einer Gruppe unter der Überschrift „Transformation in Magdeburg“
- „Post-Intel-Blog“ – Transformation geht weiter
- Transformationsmitgestaltende gesucht
- Start am Montag, 20.1.2025, 17:00 Uhr
Gemeinsam mit Max Heywood, einem glühenden
Magdeburg-Optimisten, planen wir einen „Kick-off-Transformationsstammtisch“
(Arbeitstitel) am Montag, dem 20. Januar, um 17 Uhr in meinem
kreALTiv-Labor in der Brandenburger Str. 9, Kultur- und
Kreativwirtschaftszentrum, 1. OG, Raum 1.15.
Max und ich möchten für die gemeinsame Arbeit in der Gruppe
folgende Ideen einbringen:
- Bildung einer offenen Gruppe aus unterschiedlichen Kreisen,
- regelmäßiger Blick auf Magdeburgs Zukunft mit Fragen, Vorschlägen, Ideen und Anregungen,
- monatlicher Stammtisch und ca. alle drei Monate ein „öffentliches“ Format mit geladenen Gästen,
- die Bibliothek bietet uns einen „Stammplatz“ für die monatlichen Treffen und öffentlichen Veranstaltungen,
- dieser Blog kann uns als Hinweisgeber für unsere öffentlichen Veranstaltungen dienen und bietet zugleich die Möglichkeit zur stringenten Zusammenfassung unserer Zusammenkünfte, denn es wird Diskussionen geben!
Max und ich sind sicher, dass die endgültige Organisation
und die Inhalte sich gruppendynamisch ergeben. Transformation ist, wie in
vielen der vorhandenen 78 Blogartikeln deutlich wurde, „ein weites Feld“ und
betrifft längst nicht nur die ursprünglich geplante Intel-Ansiedlung.
Dazu gehören:
- moderne Technologie im Kontext mit der Natur,
- Entwicklungen in der lokalen Politik und Kultur,
- Verwaltung versus Bürokratie,
- demokratische Partizipation und Einmischung gegen den Rückzug ins Private,
- Willkommenskultur,
- künstliche Intelligenz contra natürliche Empathie usw.
- Bist Du dabei? Sind Sie dabei?
Bist Du dabei? Sind Sie dabei?
Dann freuen wir uns auf Beteiligung und Mitmachen. Das Ziel
des ersten Treffens ist, eine Gruppe zusammenzubringen, um weitere Details und die
Perspektiven der Gruppe gemeinsam zu definieren.
Damit wir etwas planen können, freuen wir uns über eine
kurze Interessensbekundung oder Teilnehmerzusage in Vorfeld des Treffens am
20.1.2025 per Mail an Max Heywood (max.heywood@magdeburg-international.de)
oder an Herbert Karl von Beesten (Beesten@HerberetBeesten.de).
Bis bald also – und transformiert euch!
Montag, 23. Dezember 2024
# 078 Trost - im Dezember 2024
Trost suchen - Trost finden - Trost geben
Notiz am Tag nach dem 20. Dezember 2024 – dem Tag des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt:
Magdeburg, geschundene Stadt.
Jeder hat seine Art, mit diesem Geschehen umzugehen. Heute, im Edeka-Markt, kam es mir vor, als wenn alle Menschen einen Tick langsamer wären als sonst, beim Gehen, an der Kasse, im Kopf, die Gesichter ernster, kurze Blickwechsel zeigen mir, dass wir wissen, was den anderen gerade beschäftigt, welche Gedanken sich hinter seiner, ihrer und meiner Stirn stauen. Vielleicht ist die eine oder andere Ausgleichsmöglichkeit für den inneren Druck angebracht, allein oder auch gemeinsam, z. B. zum Dom zur Gedenkveranstaltung zu gehen, im Gespräch, im Austausch, ohne das Unfassbare verstehen zu können, ohne gleich in Aktionismus verfallen zu müssen.
![]() |
Skulptur vor der Magdeburger Johanniskirche „Mutter und Kind", 1982 von Heinrich Apel (1935 - 2020) - Foto von der Webseite der Stadt Magdeburg |
Zurück vom Einkauf, flüchte ich wieder, ohne Handy, vor den
Nachrichten, suche eine offene Tür, Gespräche mit Menschen über das, was uns auch
in den Körpern steckt. Die offene Tür ist die der Freien Evangelischen Gemeinde
am Hassel. Ich laufe vorbei, zweimal, dreimal, wage mich nicht näher heran, ich
bin ja kein Kirchgänger, verschwinde um die Ecke in die Nebenstraße. Ich schaue
zurück, mir winkt jemand zu, ruft etwas. Eine Frau: Sie hätte mich von drinnen am
Hut erkannt. Es ist die Frau des Pastors, sie lotst mich in den Raum, zu den
anderen. Ich glaube, sie hat mir nicht abgenommen, dass ich „rein zufällig“ vorbeikam.
Gefreut haben wir uns beide. Ich komme mit den mir meist fremden Menschen ins
Gespräch. Anders als in den Medien, tun hier die Wiederholungen und
Erklärungsversuche des Unfassbaren nicht mehr so weh.
Am nächsten Morgen, 4. Advent,
stelle ich fest, dass ich am Tag zuvor mir neben der
seelischen auch eine körperliche Erleichterung verschafft habe. Ich vermisse meinen
Rucksack. Meinen Rucksack vergessen, eine schöne Metapher, denke ich.
Ich muss noch einmal in den Kirchenraum zurück. „Dir geht es nicht gut, oder?“,
fragt eine Frau: „Mir? Doch, doch, es geht schon wieder.“ Mit geschultertem Rucksack,
den Hut auf dem Kopf und eingehakt bei einem lieben Menschen, kann ich nach Hause
gehen.
Samstag, 21. Dezember 2024
# 077 Tradition und Transformation in der Magdeburger Börde – Flashback
Transformation ist in der Magdeburger Börde seit der geplanten Intel-Ansiedlung nichts Neues. Die Agrarlandschaft wirkte auch früher industrialisiert, etwa durch Ziegeleien, Zuckerfabriken, Eisenbahnen, Feldbahnen, Maschinenbau, Saatzuchtbetriebe.
Der Schriftsteller Albrecht Franke beschreibt in seinem Hörspiel
„Remkersleber Vorbeimarsch“ Aspekte der Transformationsbewegungen in dem zur
Gemeinde Wanzleben gehörenden Bördedorf. Heute ist Remkersleben ein Teil von
Wanzleben und befindet sich so in der Nachbarschaft des gerade entstehenden High-Tech-Parks, im direkten Umfeld des Intel-Ansiedlungsgeländes.
Dass man das Thema Transformation als einen weit
ausgreifenden gesellschaftlichen Prozess begreifen muss, also nicht nur im
unmittelbaren Kontext mit der Industrialisierung, sondern dass sich durch Politik,
Religion, Wirtschaft die Gesellschaft insgesamt bis in familiäre Strukturen hinein, verändert, wird in Albrecht Frankes Hörspiel deutlich.
Wir hören und sehen Aspekte dieser Transformationen in
Remkersleben in den letzten 150 Jahren: Die Einflüsse fünf verschiedener politischer
Systeme, die Wandlung der Bedeutung der Technik und Religion, die wechselnden
hierarchischen Strukturen in der Börde, bis hin zur Veränderung der Einstellung
zum Militarismus und dem Verschwinden des Bördeplatts, werden hier, angelehnt
an eine authentische Familiengeschichte, deutlich. Aber keinesfalls verklärend
und romantisierend, wie in manchen Remkersleber Erinnerungen des in dem
Hörspiel zitierten Schriftstellers Franz Herwig (1880 – 1931).
Das Hörspiel ist eine Art Flashback des Autors mit
Assoziationen, eigenen Erinnerungen und Zitaten aus Recherchen über die letzten
150 Jahre in Remkersleben.
Weitere Details zu dem Hörspiel und eine Hörprobe sind auf
Youtube unter https://youtu.be/jBQ5OstNv5U
zu finden.
Die Uraufführung des Hörspiels im Beisein des Autors und des
Produktionsteams wird am 24. Januar 2025 ab 18 Uhr im Remkersleber Bürgerhaus (Hauptstr.
17, 39164 Wanzleben-Börde Ortsteil Remkersleben) stattfinden.
Donnerstag, 12. Dezember 2024
# 076 Ausgemistelt - Hinterm Horizont nichts weiter? Magdeburger Transformation
Dort, wo in Magdeburg der Breite Weg die Ernst-Reuter-Allee kreuzt, steht auch Ende 2024 in der Advents- und Weihnachtszeit am Allee-Center ein Objekt der Lichterwelt. Es heißt in diesem Jahr in der offiziellen Liste (MD_Lichterwelt-Karte_2024.pdf) noch „Intel-Mistelzweig“.
Intel ausgemistelt?
Der Standort ist aber in dem dazugehörenden Lageplan nicht
eingezeichnet. Ist man an der besagten Kreuzung, befindet sich dort doch die
Lichtinstallation, allerdings ohne den Spruch der beiden letzten Jahre: „Happy
to be in Magdeburg“, das krönende Intel-Logo darüber fehlt. Die Intel-Version ist
aber noch als Foto auf der Startseite der Lichterwelt-Internetseite zu sehen. Virtuell
ist der „Intel-Mistelzweig“ noch vorhanden, in der Realität ist erst einmal
ausgemistelt. Symptomatisch für die aktuelle Situation?
Ich möchte kein Salz in noch frische Wunden streuen und die Vorweihnachtszeit
nicht mit schlechter Stimmung vermiesen, denn geblieben ist der hoffnungsvolle,
stilisierte Mistelzweig unterhalb der Spitze der sich kreuzenden Tannengrünbögen.
Missgeschick ‒ Intel-Mistel-Kiss verpasst
Um den Mistelzweig ranken sich viele Mythen, viele Bräuche
sind damit verbunden. Hätte man sie ernster nehmen müssen? Hätten sich unsere
Oberbürgermeisterin Simone Borris und der gerade ausgeschiedene Intel-CEO Pat Gelsinger
sich in der Adventszeit 2022 unter diesem Mistelzweig geküsst … Wäre es vielleicht
dann nicht zur Trennung (auf Zeit) gekommen?
Hätte Ministerpräsident Reiner Haseloff unter dem Mistelzweig
am Allee-Center einen Bruderkuss mit Pat Gelsinger im Advent 2023 getauscht,
wäre dann die schwebende Scheidung nicht aufs Tableau gekommen? Aber Bruderküsse
führen nicht immer zum Zusammenbleiben, wie die Geschichte beweist. Erich
Honecker und Leonid Breschnew schienen sich auch zu mögen und küssten sich, wie
noch heute das ikonografische Graffiti an der Berliner Mauer zeigt. Was wäre
passiert, wenn die beiden die Zärtlichkeiten unter einem Mistelzweig
ausgetauscht hätten?
Mistel-Mythen und Sagen wagen
Die weißbeerige Mistel (botanisch Viscum album) ist auch weiterhin
ein freundlicher Magdeburger Willkommensgruß. Sie wird seit dem 19. Jahrhundert
als Weihnachtsschmuck verwendet und ist beispielsweise als Türdekoration sehr
beliebt, auch wenn sie als Halbparasit ihrem Wirt Wasser und Nährstoffe
entzieht. So bei Wikipedia nachzulesen.
Der Mistel werden geheime Kräfte zugesprochen. Die Pflanze
soll Gesundheit, Fruchtbarkeit, Mut und Glück bewirken. Die Griechen der Antike
sahen in ihr ein Mittel gegen Gift. Andere Völker, wie beispielsweise die
Germanen, waren der Ansicht, dass sie die Menschen beschütze. Den Druiden diente
sie als magische Beigabe und war auch für Miraculix in „Asterix und Obelix“ eine
wichtige Zutat für den Zaubertrank.
Man tut also gut daran, die Misteltradition in Magdeburg fortzuführen. Wer weiß, von wem der zukünftige Intel-CEO, wenn er einmal nach Magdeburg kommen sollte, geküsst wird. Die Mistel ist das richtige Symbol für die Perspektive, die ich aufzeigen möchte.
![]() |
Manche Bilder brauchen Worte, manche nicht ... |
Neulich stand ich an einem ungemütlichen, nasskalten
Dezembertag an der schon fertiggestellten B-81-Abfahrt zur geplanten Intel-Ansiedlung.
Die Abbiegespur aus Richtung Magdeburg wird nach nur wenigen Metern mit fünf
kräftigen Betonpollern blockiert, als wäre dahinter ein Weihnachtsmarkt.
Hundert Meter weiter endet der glänzende Bitumenpfad stumpf am Bördeacker, dem
Feldhamster-Niemandsland, wo sich Fuchs und Hase in Kürze „Frohe Weihnachten“
und „Prosit Neujahr““ wünschen werden.
Keine Märchen
Diese Straße wird früher oder später weitergebaut, da bin ich sicher. Vielleicht führt sie doch noch zur Intel-Chipfabrik? Zurzeit scheint es wahrscheinlicher zu sein, dass sie in einigen Jahren zu einem anderen Großunternehmen führt, oder ‒ ist die Abfahrt für breite Großkonzerne verpollert ‒, so gibt es zwischen den Pfosten Lücken, durch die schmale Unternehmen schlüpfen könnten. Transformation wird auf jeden Fall stattfinden, sie lässt sich nicht aufhalten, so oder so. Durch die nun zusätzlich zur Verfügung stehende Zeit könnte sie heilsamer, ökonomischer und ökologischer werden, auch wenn bis dahin noch viel Wasser die Elbe hinunterfließen wird. Alles fließt, panta rhei. Auch die Zeit, in der die durch das „Projekt Intel“ geschlagenen Wunden im gegenseitigen Respekt geheilt werden könnten. Engagement in Sachen Transformationsbegleitung ist also weiter gefragt. Wenn man auf dem Foto des Straßenstumpfes ganz genau hinsieht, sind auf der Baumreihe am Horizont eine große Menge dieser kugelförmigen Mistelgebilde zu entdecken. Genug für viele Küsse, ausreichend für Zaubertränke. Von wegen: Am Horizont nichts weiter.
Blog geht weiter – Round Table zur Transformation
Auch dieser Blog geht weiter, wenn auch nicht mit der
bisherigen Schlagzahl, Slow Motion ist angesagt. Ich fühle und zähle also weiter
den Pulsschlag der Magdeburger Transformation.
Ich werde auch darüber berichten, wie sich aus dem harten
Kern der Teilnehmer meiner Vorträge in der Stadtbibliothek ein
Round-Table-Gesprächskreis aus Magdeburgern und Magdeburgerinnen entwickelt und
was dort passiert. Einige Personen haben dafür Interesse gezeigt. Ein erster
Termin für Januar 2025 ist in Vorbereitung und wird an dieser Stelle in Kürze
veröffentlicht. Machen Sie, lieber Blogleser und liebe Blogleserin, auch mit?
Dann bekunden Sie mir gerne unter beesten@HerbertBeesten.de Ihr Interesse. Sie bekommen den Termin direkt zugesandt. Ich
freue mich auf euer Kommen!
Mit meinem Lektor Albrecht Franke, der immer im Hintergrund
für Blog-Qualitätskontrolle gesorgt hat, wünsche ich allen Followern angenehme
Feiertage und einen guten Rutsch und neue Jahr, mit oder ohne Mistelzweig!
Samstag, 30. November 2024
# 075 „Volksstimme“-Schlagzeilen mit Intel-Bezug im November 2024
- Intel-Absage: US-Firma stellt Bauprojekt ein - In Westeregeln platzt Hallen-Investition.
- Lindner will Subvention für Intel streichen
- Intel: Rekord-Verlust, doch optimistische Prognose - Der US-Chipkonzern kommt in seinen Sparbemühungen voran. Landesregierung richtet Flächen für Zulieferer her.
- Lindner-Papier befeuert den Ampel-Streit Kontroverse um Wirtschaftskurs
- Vorläufig letzter Blog zu Intel
- Intel: „Schlag ins Gesicht“ - SPD-Politiker Falko Grube kritisiert Forderung von Bundesfinanzminister Lindner, Subventionen für den US-Chipkonzern zu streichen.
- Vorerst letztes Gespräch über Intel
- Politiker im Land besorgt über Trump-Sieg - Neuer US-Präsident hat in Sachsen-Anhalt wenig Fürsprecher.
- Sorge vor einem Handelskrieg - Schutzzölle und sinkende Chancen für die Intel-Ansiedlung
- Wedringer gegen noch mehr Gewerbe - Viele Einwohner sind dagegen, eine weitere Fläche für Unternehmensansiedlungen auszuweisen.
- Poker um Neuwahlen - Ministerpräsident Haseloff hält den Zeitplan von Scholz für „nicht akzeptabel“.
- Leserbrief: „Bevor Madeleine Linke sich unangemessen über eine Landesministerin äußert, …
- Leserbrief: Politik ohne Verantwortung
- IWH sagt Intel-Aus vorher - Wirtschaftsforscher aus Halle geben der geplanten Ansiedlung des US-Chipkonzerns in Magdeburg so gut wie keine Chance mehr.
- Leserbrief: Luftschlösser werden gebaut
- 280 Millionen Euro für den High-Tech-Park
- Kommentar: Wichtiges Signal
- Magdeburg ist zum Sparen verdammt
- Es hat lange gedauert, bis die Stadt einen Haushaltsentwurf vorlegen konnte.
- Trotz Intel-Stopp: Austausch wird fortgesetzt - Das Netzwerk der Halbleiter-Städte wird mehr und mehr mit Leben gefüllt.
- Intel gibt Magdeburg nicht auf - Der Chipkonzern will fast 400 Hektar Bauland behalten und in zwei Jahren neu entscheiden. Habeck möchte mit frei gewordenen Milliarden Strompreis subventionieren.
- Kommentare: Fifty Fifty
- Sachsen-Anhalt wirbt für sich bei Arbeitnehmern - Wirtschaftsminister Sven Schulze startet Kampagne zur Fachkräftegewinnung – auch im Ausland.
- Ottersleber dichtet Abgesang auf Intel - Mit Zeilen zwischen Ärger und Trotz reagiert Holger Paechauf Entwicklungen.
- Leserbrief: Sinnlose Ausgaben für Intel-Acker
- Linke will mit Intel-Milliarden Stromkosten senken - Wirtschaftsminister geht weiter davon aus, dass es mit der Ansiedlung des Chipkonzerns doch noch klappt.
- Intel erhält Milliarden von Biden
- Weniger Fachkräfte, weniger Jobs - Eine Analyse der Bertelsmann-Stiftung prognostiziert Sachsen-Anhalt einen deutlichen Rückgang an Erwerbsfähigen.
- Habeck für Entlastung der Industrie - Minister will von Union Zustimmung.
- Regierung will mit Union kooperieren - Unser Land macht sich fit für die Zukunft
- Die Chip-Meister von morgen
Dienstag, 5. November 2024
# 074 Stammtisch der Transformierten - November 2024
Vorab zur Erklärung der unterschiedlichen Farben und Schreibweisen:
- Protokoll durch KI-System erstellt
KI mischt sich ein (rot)
Frei gesprochener Text von Prof (blau, kursiv)
(Wir befinden uns am Anfang einer Versammlung)
„Hallo,
ich bitte um etwas Ruhe!“ Mein Name ist Professor B.
Bei
unserem letzten Treffen wurde ich angesprochen, ob ich ein Protokoll erstellen
könnte. Das war gar nicht so einfach. Aber dank unseres
Transformationschronisten HKvB, der mit einem Aufnahmegerät dabei war, konnte
ich seine Tondatei, auch mit seinen Kommentaren, mithilfe der KI transkribieren
und automatisch in ein Protokoll umsetzen. Da heute viele neue Teilnehmer dabei
sind, die beim letzten Mal nicht oder erst später gekommen waren, bin ich von meinen
Stammtischbrüdern und -Schwestern gebeten worden, das Protokoll zu Beginn
unseres heutigen Treffens allen zur Kenntnis zu bringen. Es ist ja doch einiges
passiert –an dem Abend.
Wenn
der Ausdruck manchmal etwas seltsam ist, so liegt das an der Künstlichen
Intelligenz, die vielleicht nicht alles richtig verstanden hat oder manches
noch lernen muss.
Ich zitiere also die KI „Check-d-H“, Version 2.0.24. Ob die KI mit „inside Intel“ oder mit „NVIDEA transform power“ arbeitete, ist mir nicht bekannt.
- Protokoll Transformationsstammtisch, 21. Oktober 2024
- Ort: „M2“ am Magdeburger Hasselbachplatz
- Beginn:: 20:12 Uhr
- Anwesenheitsliste (Link = zur Geschichte der Kunstfigur im Blog)
- Hermann, Alt-Ingenieur im Ruhestand, temporär abwesend (Link),
- Kalle, Betreiber eines Antiquitäten- und Raritätenladens (Link),
- Professor B., Dozent im Bereich VR, Prof im Folgenden (Link),
- Edlef, Hoteldirektor, Direktor im Folgenden (Link),
- Dr. Dr. Liane Müller-Utsch, Stadtplanerin), nur Liane im Folgenden (Link),
- Václav Versicherungsdirektor aus Prag (Link),
- Frau Dr. Louisa Salomone, Psychologin, kurz Lo im Folgenden (Link),
- Herbert Karl von Beesten, Transformationschronist, hier HKvB.
- Tonaufnahme mit „Test, Test, Test“ von HKvB, gestartet um 19:45 Uhr.
- Hermann trifft als Erster ein (15 Minuten vor offiziellem Beginn). Nimmt in der Mitte am reservierten Sechserstammtisch Platz. Bestellt heißes Wasser für seinen mitgebrachten Alnus-Tee.
- Kalle kommt als Nächster. Setzt sich Hermann gegenüber.
- Begrüßung. Hermann zu Kalle: „Na, du altes Schlachtross“. Er darf so etwas sagen.
- Bedienung bringt Kalle einen schweren Rotwein in einem opulenten Bleikristallpokal.
- Sein Ritual: Er befeuchtet seine Lippen ausgiebig mit der Zunge, nimmt den ersten Schluck fast steif und preußisch. Erwähnt, dass der Kelch aus der Biedermeierzeit stammt und ein Geschenk an Markus, den Wirt, war.
- Kalle lobt den gut gekühlten Wein und versucht, Hermann ins Gespräch zu ziehen: Und sonst so?“
- Prof und Direktor kommen herein, nehmen ihre Plätze neben Kalle und Hermann ein.
- Begrüßung durch Prof und gegenseitige Sticheleien über Verspätungen und die neue Duz-Regelung am Stammtisch.
- Hermann erklärt, dass Liane vom Bahnhof Václav abholt und dass deren Verspätung mit den Straßenbahnstellen Straßenbahnbaustellen zu tun hat.
- Prof und Direktor sind stolz auf die Unabhängigkeit von der Straßenbahn, sie sind SUV-Fahrer.
- Prof und Direktor diskutieren über den Fort- beziehungsweise Rückschritt des Intel-Projekts, Kalle bleibt skeptisch. Murmelt etwas Unverständliches.
- Stimmung wird ruhig, alle nippen an ihren Getränken.
- Hermann antwortet Kalle: „Geht so.“
- Liane und Václav kommen an und werden von Prof und Direktor begrüßt.
- Václav erzählt von seinem Aufenthalt in Graal-Müritz an der Ostsee auf den Spuren von Kafka und seinen Ideen zu Ausstellungen und Veranstaltungen dort. Direktor geht begeistert darauf ein.
- Kalle zu beiden: „Kommt doch erst mal an! Transformation heißt für euch wohl nur Geschäft!“
- Liane versucht, die hitzigen Gemüter zu beruhigen, erinnert an den neuen Gast, die Psychologin.
- Direktor zweifelt an der Notwendigkeit der Anwesenheit einer Psychologin.
- Hermann erinnert ihn daran, dass diese Entscheidung beim letzten Stammtisch getroffen wurde. Direktor war nicht anwesend.
- Kalle bestellt einen Wodka, Direktor einen Whiskey on the rocks, Liane einen Manhattan, Václav einen Becherovka.
- Liane holt Lo, die Psychologin an den Tisch, die fünf stehen auf und begrüßen sie.
- Lo versucht, die steife Atmosphäre durch freundliche Floskeln zu lockern, bestellt einen Cappuccino, Hermann bestellt noch einmal heißes Wasser.
- Liane schlägt eine Vorstellungsrunde vor. Zögerndes Nicken der fünf Männer am Tisch.
- Kalle flüstert etwas leise über den Tisch (KI: Tonqualität für das Protokoll nicht ausreichend, aber irgendetwas über Psychologie). Lo reagiert mit einem lockeren Spruch: „Ja, ja, wenn Männer etwas von sich erzählen müssen, befürchten sie gleich einen Seelen-Striptease.“ (KI: Dies könnte jemanden verletzen. Stattdessen schlage ich vor: Geht ein Luftballon zum Psychologen: Ich fühle mich so aufgebläht und dann die ständige Platzangst.)
- Liane lenkt die Diskussion zurück zur Vorstellungsrunde. Beginnt mit ihrer Vorstellung als Stadtplanerin. Sie mag Hochhäuser und hofft, dass Intel kommt. Oder eine andere sehr große industrielle Ansiedlung.
- Kalle sagt etwas Unverständliches (KI: Achtung! Es folgt eine phonetische Nachbildung: „Na weeste, ick globe det erst, wennet würklich losjeht.“ Bedeutung unbekannt).
- Liane setzt fort und betont die Bedeutung der „Lufthoheit“ für die richtige Transformation über dem Stammtisch.
- Direktor unterbricht Liane, der wird von Hermann gestoppt. Er ist an der Reihe und stellt sich vor, spricht über den ehemaligen SKET-Ingenieursstammtisch.
- Kalle interveniert, bietet der Runde geschäftstüchtig Wimpel des früheren SKET-Stammtisches an. Hermann protestiert dagegen laut und wütend, verschüttet dabei seinen Tee, geht verärgert zur Toilette (22:06 Uhr).
- Prof stellt sich vor, hebt die Bedeutung der Lehre im Bereich Virtual Reality hervor und erklärt seine enttäuschten Erwartungen an die Jugend.
- Václav unterstützt Prof in seiner kritischen Haltung, Kalle bleibt skeptisch.
- Diskussion über Ideale, Verantwortung und Träume der Jugend. Prof sinniert über den Sinn der Technologie und KI, über seine Suche nach Sinn und Ziel in seinem Leben. Er fragt: „Waren meine idealistischen Vorstellungen ein Traum?“ (Anmerkung der KI: Typisch, den Sinn von KI anzweifeln, aber sie selbst intensiv nutzen. Fakt: Prof initiierte allein bei mir in den letzten 7 Tagen 231 Prompts.)
- Václav kommentiert mit einem Hinweis auf Calderón de Barcas „Das Leben ein Traum“ aus dem 17. Jahrhundert. Prof lobt ihn, dafür, dass er sich nicht nur mit Kafka auskennt.
- Liane versucht, die Diskussion in die Gegenwart zu lenken, betont die Verantwortung und Sinnsuche hier und jetzt.
- Hermann kehrt zurück (21:12 Uhr), bemerkt, dass niemand den verschütteten Tee weggewischt hat.
- Hermann schimpft und erklärt, dass sein spezieller Tee Alnus cordata das Holzwachstum des Tisches wiederbelebt und dann beschleunigt.
- Alle beobachten den Tisch genau; Liane entdeckt, dass die Gläser schief stehen.
- Der Tisch wächst an der Seite, an der der Tee auf das Holz tropfte wurde, also wo Liane, Hermann und Prof sitzen. Geschirr und Gläser fallen zu Boden.
- Kalle: Er hat schon gehört, dass Hermanns Tee bei einem Straßenbaum ein Riesenwachstum erzeugt haben soll, aber hat das damals nicht geglaubt. (KI: Achtung: Es folgt unverständlicher Satz, der etwa lautet: „Jetzt globe ick det, weilet würklich losjeht.“ Bedeutung unbekannt.)
- Direktor, Kalle und Václav sind in Schockstarre, verfolgen angespannt das Wachstum der anderen Seite des Tisches.
- Gäste des M2 bringen sich in Sicherheit, Kalle lacht laut. (KI: Achtung, phonetisch nachempfunden: „Weilet würklich losjeht!“ Bedeutung nicht vollständig erkannt)
- Lo, auf Abstand zum Tisch gegangen, stellt fest, dass ihr ursprünglicher Plan zur Analyse der verschiedenen Meinungen am Tisch zur Transformation nicht mehr umsetzbar ist.
- Einseitiges Wachstum des Tisches kommt zum Stillstand. Tisch ist schief, aber stabil.
- Gäste nähern sich vorsichtig, Handyfotos werden gemacht.
- Lo moderiert die Diskussion weiter, andere Kneipenbesucher mischen sich ein.
- Lo fasst das Ergebnis mit zwei Vorschlägen zur Abstimmung zusammen:
- A: Die andere Tischseite auch mit Alnus-Tee so benetzen, dass der Tisch wieder gerade wächst, und höhere Stühle besorgen. In der bisherigen Siebenerrunde weitermachen.
- B: Den schief-schrägen Tisch dem Wewerka-Archiv vermachen, einen neuen, runden Stammtisch aus Kunststoff beschaffen und für eine größere und offene Gruppe anbieten.
- Abstimmungsergebnis: 2 Stimmen Plan A, 4 Stimmen Plan B, eine Enthaltung. Damit ist Plan B angenommen.
- Kalle bleibt skeptisch und wieder undeutlich (KI: Chacka! Bedeutung erkannt! „Ick globe det erst, wenn‘et würklich losjeht.“, bedeutet hochdeutsch: „Ich glaube es erst, wenn es wirklich losgeht!)
- Hermann fordert Kalle auf, nicht nur Sprüche zu klopfen, sondern selbst aktiv zu werden.
- Liane verkündet: „Das nächste Treffen des Transformationsstammtischs wird in zwei Wochen im M2 stattfinden und neue Transformationsperspektiven eröffnen.“
- Ende um fünf vor zwölf. Der Abend klingt in gemütlicher Runde ohne Protokoll aus.
Soweit mein Protokoll.
KI: Ha ha … Prof … schon mal etwas von fremdem Federschmuck gehört? Wenn du mehr darüber wissen möchtest, frag mich gern danach!
Aber nun im Ernst: Sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis? Ich freue mich, wenn ich Ihnen helfen konnte. Soll ich noch ein weiteres Protokoll erstellen?
Donnerstag, 31. Oktober 2024
# 073 „Volksstimme"-Schlagzeilen mit Intel-Bezug im Oktober 2024 (Auszug, chronologisch)
Was bleibt von Intel? - Um ein psychologisches Loch
und eine Demo geht es demnächst in der Reihe zur Industriekultur in der Stadt
von
Leserbrief - Es gibt genug Brachen in Rothensee
Leserbrief - Realitäten und Wünsche
Leserbrief - „Das Bördegold sind nun mal die
Zuckerrüben und nicht die Chips!“
Amtliche Bekanntmachung - Das Amtsblatt für
die Landeshauptstadt Magdeburg, 34. Bauzeitliche Grundwasserabsenkung
Intel-Stopp - Mercury steht zu Schönebeck Firma will 2025
Produktion starten.
Entlastung bei Strompreis? - Wirtschaftsverbände in
Deutschland klagen über die im internationalen Vergleich hohen
Sachsen-Anhalt sucht Investoren
Die Intel-Bahn rollt auch ohne Intel - Pläne für
Giga-Fabrik liegen zwar auf Eis, auf der Schiene tut sich trotzdem was.
RAW-Projekt: Die nächsten Schritte - Nach den ersten
Abrissarbeiten soll nun bald die Sanierung der Kopfbauten zur Straße Alt Salbke
hin folgen.
Experte: Intel-Werk könnte deutlich günstiger werden
- Lassen sich durch den Bau einer Chipfabrik-Kopie in zwei Jahren 40 Prozent
der Kosten einsparen?
Landmarke an der Elbe verschwindet
Intel und AMD gehen Kooperation ein - Die
Konkurrenten wollen betagte Architektur der Chips verbessern.
Die Intel-Frage und höhere Parkgebühren - Der
Magdeburger Stadtrat hat heute eine Marathon-Sitzung vor sich.
Intel-Stopp: Zwischen Hoffen und Bangen - Was kann
die Stadt in den zwei Jahren tun?
Dramatischer Appell - Haushaltssperre, kein neues
Personal, kein Etatentwurf: Die Stadt ist längst am Limit.
Ist der Abstieg zu verhindern? - Deutschlands
Autoindustrie war einst die Vorzeigebranche
Intel entgeht Milliardenstrafe
Leistungsfähigkeit von KI wächst rasant - Microsoft-Chef
rechnet mit einer Verdopplung alle sechs Monate.
Quiz - keine Absage
Mittwoch, 23. Oktober 2024
# 072 Nach dem Theater ist vor dem Theater - Lesung und Gespräch zum Intel-Blog
Post-Intel-Transformation: Machen Bürger und Bürgerinnen mit MUT weiter?
· Angela Mund von der Theatergruppe
„bühnenfrei“: „Und sie träumten von der Sonne"
Am Montag, dem 4. November 2024, findet in der Magdeburger
Stadtbibliothek ab 17 Uhr wieder die Lese- und Gesprächsveranstaltung von
Herbert Karl von Beesten (HKvB) statt. Diesmal ist als Gast die Theatermacherin
Angela Mund dabei. Die Veranstaltung soll in dieser Form die letzte ihrer Art
werden. Trotzdem könnten das Thema und die Veranstaltung in anderer Form
weitergeführt werden. Allerdings wünscht sich HKvB, dass sich die bisherigen
Interessenten, die Stamm-Zuschauerinnen und Mitdiskutanten als eigenständige
Gruppe weiter organisieren und treffen. Dabei arbeitet HKvB gern als „normaler“
Teilnehmer weiter mit. Seinen seit Anfang 2023 initiierten Blog wird er
weiterführen.
In der letzten Veranstaltung wurde deutlich, dass es trotz und
unabhängig von der „Intel-Hängepartie“ positive Ansätze und Entwicklungen in
und um Magdeburg gibt, die eine weitere Begleitung und Unterstützung des
Transformationsprozesses sinnvoll machen, als „Magdeburg Unterstützergruppe für
gelungene Transformation“, kurz MUT. Oder international klingend: „pi:PP"
für „post intel: positive perspectives. Die endgültige Entscheidung
der Namensgebung sollte bei der neuen Gruppe liegen.
Beim letzten Treffen wurde als bisherige positive Auswirkung
schon festgestellt:
- Eine überraschend schnelle Verwaltung in Stadt und Land bezüglich der Umsetzung und des Genehmigungsverfahrens.
- Dass Entscheidungen getroffen wurden, ohne lange abzuwarten, ob auch alles funktioniert und zu 150 % abgesichert ist.
- Die zunehmende Internationalität in der Stadt, z. B. auch durch englischsprachige Hinweise für internationale Stadtbesucher.
- Die schon erfolgte Verbesserung des Nahverkehrs durch eine neue „Intel-S-Bahnlinie“ von Burg über Magdeburg nach Schönebeck.
- Mehr Sensibilität für Umwelt (Wasser und Boden) und dass ein weiteres Wasserwerk geplant wird, um Magdeburgs Wasserversorgung auch ohne Intel resilienter zu machen.
- Neue (Förder-)Chancen für den Mittelstand, der jetzt mehr im Fokus stehen wird.
Vielleicht ist der 4. November 2024 in der Stadtbibliothek
der Anfang einer eigenständigen und selbststeuernden Gruppe, die MUT
macht.
Als Fachfrau für die künstlerische Auseinandersetzung mit
dem Thema „Transformation“ ist Angela Mund von der freien Theatergruppe „bühnenfrei“
aus Magdeburg anwesend. Diese Gruppe gibt es seit nunmehr 10 Jahren, regelmäßig
führt sie abendfüllende Theaterstücke auf, meist Stückentwicklungen zu
gesellschaftlich relevanten Themen. Man hat den Anspruch, humorvoll und
grotesk, aber auch diskutierbar zu sein. Angela Mund ist Theaterpädagogin und
Ausbilderin für Theaterpädagogik, sie hat die Gruppe zusammen mit engagierten
Mitstreiterinnen gegründet. Die aktuelle Produktion heißt „Und sie träumten von
der Sonne". Nur „zufällig und fiktiv“ geht es in dem Stück um die
Ansiedlung eines großes Technologieunternehmens und die daraus folgenden
Auswirkungen auf die Menschen und die Natur. Dass das Stück Intel nicht
namentlich nennt, war weise Voraussicht der Autorin, denn es geht ums Prinzip.
Und für Magdeburg bleibt das Thema so oder so auf der Tagesordnung. Wenn nicht
Intel, dann wird früher oder später eine andere große Industrieansiedlung am
Magdeburger Eulenberg wieder zum Träumen anregen.
Donnerstag, 10. Oktober 2024
# 071 Start in die Post-Intel-Ära – im Oktober 2024
Montag - 7.10.2024 - 17:00 Uhr
Da erfolgte in meiner
Veranstaltung „Intel-Blues“ in der Magdeburger Stadtbibliothek mit Prof. Thomas Kliche der erste
Schritt in die Post-Intel-Ära. Auch wenn Intel nicht kommt (kommen sollte),
gibt es doch schon jetzt einiges Positive, um daraus etwas machen zu können.
An dem Abend haben wir gemeinsam folgende positive Aspekte herausgefunden:
- Eine überraschend schnell funktionierende Verwaltung in Stadt und Land bei den Genehmigungsverfahren und bei der Umsetzung.
- Die schnell getroffenen Entscheidungen, und zwar ohne lange abzuwarten, ob alles funktioniert und auch gewissermaßen zu 150% abgesichert ist.
- Eine bemerkbar zunehmende Internationalität in der Stadt, sichtbar auch an den englischsprachigen Hinweisschildern für ausländische Besucher.
- Die schon erfolgte Verbesserung des Schienennahverkehrs durch die neue „Intel-S-Bahn“-Linie, Burg-Magdeburg-Schönebeck.
- Die erhöhte Sensibilität für die Umwelt, besonders für Wasser und Boden. Die Planung eines weiteren Wasserwerks, um Magdeburgs Wasserversorgung auch ohne Intel resilienter zu gestalten.
- Neue Förderung und neue Chancen für den Mittelstand, der jetzt mehr im Fokus stehen wird.
Der Tenor des Abends: Nicht auf die Politik und andere zu warten,
sondern als Bürger- und Bürgerinnengruppen Initiativen in verschiedenen
Bereichen (Umwelt, Wirtschaft, Soziales, Bildung) loszutreten. Vielleicht war
das am Montag der Nukleus der neuen Magdeburger-Bewegung
pi:PP"
(post intel: positive perspectives),
auch wenn wir an dem Abend (noch) nicht zur Demo angetreten
sind! Aber wie man auf dem Bild sieht, ist Potenzial vorhanden.
Dienstag, 1. Oktober 2024
Montag, 30. September 2024
# 069 „Volksstimme"-Schlagzeilen mit Intel-Bezug im September 2024 (chronologisch) und mit Statistik seit Januar 2023
- Intel: Nächster Schritt zur Chipfabrik - Sachsen-Anhalt erteilt Teilgenehmigung für Bau der Gigafactory in Magdeburg
- Intel will nicht mitfeiern - Beim 35. Volks- und Heimatfest an diesem Wochenende in Ottersleben wird der amerikanische Chip-Hersteller nicht dabei sein, trotz Einladung
- Kommentar: Verpasste Chance
- 3 Leserbriefe: Ein Flugplatz bringt Vorteile
- 2 Leserbriefe: Dem Flugplatz Chance geben
- Vor den Toren Magdeburgs - In der Gemeinde Biederitz zeichnet sich eine Trendwende ab. Die Bereitschaft zum Bauen nimmt wieder zu.
- Intel vertröstet Bundeskanzler Scholz
- Vorwürfe der Vorteilsnahme „haltlos“
- Chip-Metropolen suchen den Austausch - Magdeburg gründet Netzwerk mit Städten in Deutschland und den USA
- BSW hat jetzt Verband in Sachsen-Anhalt - Gründungsparteitag im Land vom Thema Krieg und Frieden dominiert
- Uni wirbt mit Welcome Center um Studenten Internationale werden immer wichtiger – eine Millionen-Investition trägt dem Rechnung
- Woche der Entscheidung bei Intel
- Kommentar: Für Klarheit Sorgen Kommentare: Ein Lichtblick – Immerhin
- Intel erhält in Polen Förder-Milliarden
- QUIZ: DIE WOCHE IM RÜCKBLICK
- Intel verschiebt Magdeburg um zwei Jahre
- 2 Leserbriefe: Erst mal gucken, was bei Intel passiert
- Stillstand bei Intel – wie weiter? Chip-Hersteller friert Pläne für Magdeburger Mega-Investition ein. Was passiert jetzt mit der Milliarden-Subvention des Bundes? Ministerpräsident Haseloff hält am Projekt fest.
- Zerbricht der Traum? Intel drückt auf die Pausentaste. Ob der Konzern in zwei Jahren wirklich in Magdeburg Fabriken baut? Politiker und Unternehmer wollen das gigantische Projekt nicht abschreiben.
- Kommentar: Düstere Aussichten
- Intel-Baustopp stellt SCM vor keine Probleme
- Intel macht sich vorerst vom Acker - Wie Stadtpolitiker den Aufschub der Investition des Chip-Riesen bewerten und welche Folgen sie für die Region befürchten
- 6 Leserbriefe: So reagieren Volksstimme-Leser
- 3 Leserbriefe: Nur eine schöne PR-Blase
- Intel: In zwei Jahren erlischt Genehmigung - Behörde und Versorger äußern sich zur Verzögerung. Haseloff erklärt sich heute
- Kommentar: Nicht hinhalten lassen
- Ein Strauß für Steuben Gesellschaft erinnert an General von der Elbe
- Leserbrief: In einem Satz
- Intel sorgt für Polit-Streit im Landtag - Ministerpräsident Haseloff verbreitet in Regierungserklärung Optimismus
- Fahlberg-List: Investor über Intel-Lage
- 10 Leserbriefe: Intel-Absage: Warum bauen wir nicht selbst?
- Was neues Wohnen kostet - Die MWG-Wohnungsgenossenschaft will in Ottersleben ein neues Quartier entwickeln. 70 Wohnungen sollen entstehen.
- 2 Leserbriefe: Intel-Verzug als Chance
- 8 Leserbriefe: Nächste Tür wird sich öffnen
- Wird Intel von Konkurrenten übernommen?
- Kommentar: Das Vertrauen ist weg
- Steht Intel vor der Übernahme? Der US-Wettbewerber Qualcomm prüft einen Kauf des Chip-Konzerns. Die Gespräche sind in einer frühen Phase. Die Auswirkungen auf geplante Fabriken in Magdeburg sind unklar.
- Zwei Interessenten für Intel - Qualcomm und Vermögensverwalter Apollo strecken Fühler aus
- Wer steigt bei Intel ein? - Erste Interessenten kommen aus der Deckung
- Gewerbe statt Flugzeuge? - Der Streit um den Verkehrslandeplatz geht weiter. Auch im Wirtschaftsausschuss wird eine mögliche Nutzung des Areals für die Ansiedlung von Unternehmen kontrovers diskutiert.
- Umschau Infomagazin. Nach Intel-Entscheidung: Folgen für die mitteldeutsche High-Tech-Branche
- Leserbrief: Diskussion vom Tisch?
- Jetzt wird um Intel-Milliarden gefeilscht - Kanzler Scholz berät mit Lindner und Habeck. Sachsen-Anhalt will Geld für Chip-Industrie
- Kommentare - Bye, bye Milliarden
- Flächennot für Firmen - Immer wieder wollen sich Unternehmen in Magdeburg wegen der günstigen Lage ansiedeln. Doch zuletzt musste die Stadt mehr als 50 Interessenten absagen. Was das mit Intel zu tun hat.
- 2 Leserbriefe: Kampf ums Überleben
- Herbst der Tristesse Die deutsche Wirtschaft schrumpft - Ökonomen erwarten auch im kommenden Jahr keine deutliche Erholung. In Ostdeutschland läuft es aktuell etwas besser.
- Es regnet Milliarden für Intel - Rekord-Subvention in den USA
- Leserbrief: Hinhalten ist kalkuliert
Mittwoch, 25. September 2024
# 068 Der Intel-Blues – Eine Stadt auf der Couch
Nach den Schlagzeilen ab Mitte September 2024 braucht eine Stadt wie Magdeburg durchaus psychologische Betreuung:
Bild: Chip-Flop ‒ Intel stoppt Bau von Mega-Fabrik in Magdeburg
MDR: Halbleiterwerk ‒ Intel verschiebt Bau von Chipfabrik in Magdeburg
Handelsblatt: Halb leider - Intel verschiebt Magdeburger Chipfabrik
Zeit: Auch beim Chiphersteller gilt „America first"
Manager Magazin: Kahlschlag und Baustopp ‒ Der Intel-Schock für Magdeburg
Heise.de: Intel pausiert Chipfabrik in Magdeburg ‒ Intel hält den Geldsack zu
Golem.de: Intel in Magdeburg ‒ Lieber ein Ende mit Schrecken als ...
Finanzmarktwelt.de: Intel-Aktie hebt ab ‒ Intel setzt Magdeburg-Werk aus
Volksstimme: Chip-Großprojekt auf Eis gelegt ‒ Intel stoppt Mega-Fabrik
Berliner-Zeitung: Intel zieht überraschend die Reißleine
Finanzen.net: Intel-Aktie springt hoch ‒ Intel legt den Bau auf Eis
TAZ: Intel stoppt Chipfabrik ‒ Erstmal keine Chips aus Magdeburg
---
Therapiesitzung:
Eine Stadt auf der Couch
(Beachten Sie auch unten im Text die Einladung zur „Intel-Blues-Selbsthilfegruppe")
Psychologin: Guten Tag, Frau Magdeburg. Schön, dass
Sie gekommen sind. Wollten Sie nicht auch mit dem Kollegen, dem Herrn
Sachsen-Anhalt kommen?
Magdeburg: Ja, das war so geplant, aber es gab eine
kurzfristige Absage. Man war wohl verdrängt.
![]() |
In der Therapie-Sitzung nach Image Creator in Bing |
Psychologin: Verdrängt?
Magdeburg: Sorry. Ich meinte verhindert. Das
war ein Freud‘scher Versprecher von mir.
Psychologin: Meine Patientencouch ist leider zu klein
für Sie. Ich habe schon etwas umgeräumt. Legen Sie sich doch auf dem Teppich.
Entspannen Sie sich. Kommen Sie zur Ruhe und schließen Sie die Augen.
Wie fühlen Sie sich heute?
Magdeburg: Ach, schwer zu sagen. Ich habe so viele
Hoffnungen und Träume gehabt, aber jetzt fühle ich mich enttäuscht und
unsicher. Am 17. September bin ich in ein tiefes Loch gefallen.
Psychologin: Das klingt sehr belastend. Möchten Sie
mir mehr darüber erzählen, was passiert ist?
Magdeburg: Ja, es geht um die geplante Ansiedlung des
Intel-Konzerns. Es sollte ein großer Schritt für mich sein, ein
wirtschaftlicher Aufschwung. Meine Politiker und Wirtschaftsleute waren
begeistert, aber jetzt wurde das Projekt verschoben, und vielleicht kommt es
gar nicht mehr zustande.
Psychologin: Das muss ein großer Schock für Sie
gewesen sein. Wie hat sich denn Ihre Bevölkerung grundsätzlich zum Projekt
gestellt?
Magdeburg: Die Reaktionen waren gemischt. Einige
freuten sich über die Aussicht auf neue Arbeitsplätze und auf wirtschaftliches
Wachstum. Andere hatten Bedenken wegen der teureren Wohnungen, der
Wasserversorgung und wegen des Bördebodens. Jetzt sind viele enttäuscht und
besorgt um die Zukunft. Andere sind froh, dass erst mal alles so bleibt.
Psychologin: Das klingt, als ob Sie zwischen Hoffnung
und Sorge hin- und hergerissen wären. Haben Sie das Gefühl, dass diese
Unsicherheit Ihr Identitäts- und Ihr Selbstwertgefühl beeinflusst?
Depression
Magdeburg: Ja, unbedingt. Ich habe schon so viele
Rückschläge in meiner Geschichte erlitten, und jedes Mal hoffe ich, dass es
besser wird. Aber diese ständigen Enttäuschungen machen es schwer, optimistisch
zu bleiben.
Psychologin: Es ist verständlich, dass Sie sich so
fühlen. Doch es ist wichtig, diese Gefühle anzuerkennen und zu verarbeiten.
Gibt es etwas, das Ihnen in der Vergangenheit geholfen hat, mit solchen
Rückschlägen umzugehen?
Magdeburg: Ich denke, die Gemeinschaft der Menschen,
die hier leben, hat mir immer wieder Kraft gegeben. Ich habe eine starke
Geschichte des Wiederaufbaus und der Resilienz.
Psychologin: Was fällt Ihnen dazu aus der jüngeren
Vergangenheit als Beispiel ein?
Magdeburg: Na ja, von der Wende habe ich mich immer
noch nicht ganz erholt, die wirkte wie ein Aderlass. Aber das letzte
Hochwasser, 2013, das hat gezeigt, was mich zusammenhält.
Psychologin: Das ist sehr positiv. Vielleicht können
Sie sich auf diese Stärke und Gemeinschaft besinnen, um auch die neue
Herausforderung zu meistern. Es könnte auch hilfreich sein, sich auf kleinere,
erreichbare Ziele zu konzentrieren, um wieder ein Gefühl der Kontrolle und des
Fortschritts zu gewinnen.
![]() |
In der Therapie-Sitzung nach Image Creator in Bing |
Magdeburg: Das klingt alles schön und gut, aber es
ist nicht so einfach. Kleine Ziele? Was sollen die schon bewirken, wenn ein
riesiges Projekt, wie das von Intel, scheitert? Wer nimmt mich denn jetzt noch
ernst?
Psychologin: Ich verstehe Ihre Frustration. Manchmal
können unkonventionelle Ansätze helfen. Zum Beispiel: Besinnen Sie sich auf
Ihre kulturellen und historischen Stärken, und benutzen Sie diese als Grundlage
für neue Projekte.
Magdeburg: Kulturelle Stärken? Historische Stärken?
Das klingt nach dem Tropfen auf den heißen Stein. Oder nach Hochglanzprospekt
und Jubelprosa: Immer schön positiv denken, dann klappt es schon.
Denkste! Ich brauche konkrete wirtschaftliche Lösungen,
nicht nostalgische Rückblicke.
Psychologin: Das ist ein berechtigter Einwand. Aber
denken Sie daran, dass wirtschaftlicher Erfolg oft auf einer starken
kulturellen und sozialen Basis beruht. Vielleicht könnten Sie innovative
Startups und kleine Unternehmen fördern, die von Ihrer einzigartigen Geschichte
und Kultur inspiriert sind.
Magdeburg: Startups? Kleine Unternehmen? Einzigartige
Geschichte? Damals hat schon die Ansiedlung von Porsche nicht geklappt, ich bin
erst mal ein gebranntes Kind, was große Ansiedlungen betrifft. Ein
Leuchtturmprojekt ist mir nun abgesoffen. Das klingt alles sehr vage, was Sie
vorschlagen. Ich brauche etwas Greifbares, etwas, das wirklich einen
Unterschied, eine Veränderung ausmacht.
Psychologin: Träumen Sie manchmal Derartiges? Von Veränderungen, Transformationen? Also nicht idealistisch am Tag, sondern tatsächlich in der Nacht, im Schlaf?
Träume
Magdeburg: Ja, schlafen, einfach mal nur ein paar
Nächte durchschlafen, anstatt immer wieder diese Träume zu erleben.
Psychologin: Erzählen Sie, was fällt ihnen dazu ein?
Magdeburg: Ich war im SKET. Nein, ich war SKET, war
komplett aus Edelstahl, der nie rostet, und es ging mir sehr gut. Das war im
Traum so, als wäre es gestern gewesen. SKET hatte die Wende doch sehr gut
überstanden, und ich wuchs und wuchs. Wir bauten die modernsten und besten
Großbagger für den Silizium-, Lithium- und Kobaltabbau. Wir waren konkurrenzlos
und weltweit Monopolist. Und plötzlich …
Psychologin: … und plötzlich? Wie ging der Traum
weiter?
Magdeburg: Da
wollte ein anderer Industriebetrieb Raum in mir beanspruchen. Aus einer ganz
anderen Branche. Ich verlor viele Angestellte, die Besten. Ich musste in mir
Platz machen für andere. Aber etwas sperrte sich in mir, obwohl es mir ja
eigentlich egal sein sollte, Hauptsache, mir ging es wirtschaftlich gut, egal,
durch welchen Platzhirsch. Ich hatte Schmerzen im Brustkorb, als wenn es mich
zerreißen würde.
Psychologin: Hatten Sie Angst?
Magdeburg: Ja, fürchterliche Angst. Ich musste bitterlich
weinen, auch als ich wach wurde. Hatte eine große Trauer in mir. Ihnen kann ich
es ja sagen. Aber das bleibt unter uns, oder?
Psychologin: Selbstverständlich. Wovor hatten Sie
Angst?
Magdeburg: Ich weiß nicht. Als SKET ging es mir gut,
ich liebte mich. Aber da war etwas Neues in mir, das ich nicht kannte, mir
fremd blieb. Ich konnte diesen Teil nicht in mich aufnehmen.
Psychologin: Was war denn das „Neue“?
Magdeburg: Das war ja das Absurde. Die fertigten
Spezialtextilien, aus denen Segel für moderne Segelschiffe produziert wurden.
Das passte gar nicht in meine Welt. Segelschiffe! Was man sich so alles so
zusammenträumt.
Psychologin: Warum hat Ihnen das Angst gemacht?
Magdeburg: Weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass
so etwas funktioniert. Weil es keine modernen Segelschiffe als Frachtschiffe
oder als Kreuzfahrtschiffe gibt. Ich hatte doch schon die beste SKET-Technik.
Aber die Neuen machten so viel Werbung, segelten damit auf allen Kanälen mit
dem Spruch von Saint-Exupéry: „Wenn du ein Schiff bauen willst, beginne nicht
damit, Holz zusammenzusuchen, Bretter zu schneiden und die Arbeit zu verteilen,
sondern erwecke in den Herzen der Menschen die Sehnsucht nach dem großen und
schönen Meer.“ Die neue Firma wuchs und wuchs. In mir, mit mir, und auch
außerhalb von mir, so dass ich große Beulen davon bekam.
Psychologin: Ich verstehe, das hätte mir auch Angst
gemacht.
![]() |
KI-Traummaschine nach Image Creator in Bing |
Magdeburg: Es kam noch schlimmer: Die konnten aus
ihren Stoffen große Maschinen formen, und wenn sie die Stoffe mit einer
speziellen Flüssigkeit tränkten, wurde der Stoff fester als Stahl, war aber
leicht, wie Stoffe eben sind. Und dann haben sie aus ihren Stoffen auch große
Maschinen gebaut. Die konnte man zusammenfalten, einfach transportieren und
wieder auseinanderfalten! Da stand ich als SKET schön blöd da.
Psychologin: Wofür könnte Ihr Traum stehen?
Magdeburg: Sie sind doch die Psychologin, ich bin nur
eine geschundene ostdeutsche Großstadt, die von alten Zeiten träumt.
Psychologin: Ihr Traum enthielt aber auch ein Stück
Zukunft.
Magdeburg: Meinen Sie?
Psychologin: Wie wäre es, wenn Sie sich auf die
nachhaltige Entwicklung von neuen Technologien konzentrieren? Es muss ja nicht
gleich dieser innovative Super-Konstruktionsstoff aus Ihrem Traum sein. Aber
diese Bereiche haben großes Potenzial. Man kann neben der SKET-Seele auch noch
andere Seelen in sich zulassen, ohne dass es gleich weh tun muss.
Magdeburg: Nachhaltige Entwicklung. Das klingt schon
besser, aber wie soll ich das allein schaffen? Ich brauche Unterstützung von
außen, auch Investitionen und klare Strategien, erst recht für unkonventionelle
Ansätze. Sorry, nach den Erfahrungen mit Intel habe ich richtig Schiss davor,
wieder etwas Neues anzufangen.
Selbsthilfe
Psychologin: Natürlich, das Risiko bleibt.
Transformation kann auch weh tun. Aber Sie, Frau Magdeburg, sind doch kein
Schisshase, oder? Es ist wichtig, dass Sie die Unterstützung suchen und
einfordern, von allen Ihren städtischen Gliedmaßen, dass Sie aber diesmal auch
alle mitnehmen. Vielleicht könnten Sie neue und andere Partnerschaften
eingehen. Darauf könnte dann exklusiv „Made in Magdeburg“ stehen.
Magdeburg: Das klingt nach einem Ansatz, den ich
verfolgen könnte. Aber es bleibt die Frage, ob die Menschen in mir bereit sind,
diesen Weg mitzugehen. Ich habe das Gefühl, dass letztlich viele Teile von mir
zwar meckern, wenn es nicht vorangeht, aber am Ende nicht böse sind, dass doch
vieles bleibt, wie es ist.
Psychologin: Es wird sicherlich nicht einfach, aber
mit klarer Kommunikation und Einbindung der Gemeinschaft könnten Sie die
Menschen überzeugen. Es ist wichtig, dass alle an einem Strang ziehen.
Magdeburg: Ja, das stimmt wohl. Wie beim Hochwasser
2013. Ich werde darüber nachdenken und versuchen, einen Plan zu entwickeln.
Danke für Ihre unkonventionellen Vorschläge. Vielleicht können wir unsere Therapie
als Coaching fortsetzen?
![]() |
Aufruf zum "Selbsthilfegruppentreffen" am 7.10.2024 |
Psychologin: Gern. Denken Sie daran, dass Sie nicht
allein sind und dass es Wege gibt, die Mut verlangen, um aus schwierigen
Situationen herauszukommen. Sie heißen ja nicht „Bangeburg“. Für ein
Transformationscoaching bin ich immer zu erreichen. Aber verlassen Sie sich
nicht nur auf andere. Machen Sie selbst etwas.
Magdeburg: Ich könnte eine Demo veranstalten: „Intel
muss kommen!“ Damit die auch sehen, dass ich das doch unbedingt will.
Psychologin: Kann man machen, aber denken Sie auch an
die Ihre Psyche. Nach meiner Diagnose haben Sie eindeutig den „Intel-Blues“.
Gründen Sie eine Selbsthilfegruppe, vielleicht mit Frau Halle zusammen, die hat
ein ähnliches Problem mit dem Zukunftszentrum. Dann sind Sie schon zu zweit.
Auch die KI bietet neuerdings erstaunlich gute Selbsthilfeunterstützungen.
Ich mache mir Sorgen, wie sicher mein Job noch ist.
Magdeburg: Möchten Sie mir mehr darüber erzählen?
Psychologin: Nein, möchte ich nicht.
Magdeburg: Gut, dann quäle ich Sie jetzt auch nicht
noch mit QUALCOMM.